Die Fußballwelt staunt: San Marino, der kleinste Staat der Welt und Schlusslicht der FIFA-Weltrangliste, hat den Aufstieg in die Liga C der Nations League geschafft. Mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen Liechtenstein am Montagabend schrieben die „Titanen“, wie die Nationalmannschaft genannt wird, Geschichte. Wie die dpa berichtet, war es nicht nur der erste Auswärtssieg in der Geschichte des Landes, sondern auch erst der dritte Sieg in einem Pflichtspiel überhaupt. Der letzte Sieg gelang 2004, ebenfalls gegen Liechtenstein.
Die Freude im Lager San Marinos war grenzenlos. Verbandspräsident Marco Tura, sichtlich gerührt, sprach von einem historischen Abend und rang mit den Tränen. „Abgesehen von der ernsthaften Gefahr eines Herzinfarkts kann ich nur sagen, dass diese Jungs heute Abend Geschichte geschrieben haben“, wurde er von der Nachrichtenagentur Ansa zitiert (Quelle: FAZ). Auch Trainer Roberto Cevoli war voll des Lobes für seine Mannschaft. Nach einer ersten Halbzeit, die er als „Beleidigung für den Fußball“ bezeichnete, habe das Team eine brillante zweite Hälfte gespielt und sich den Sieg verdient.
Die Torschützen für San Marino waren Lorenzo Lazzari (46. Minute), Nicola Nanni per Elfmeter (66. Minute) und Alessandro Golinucci (76. Minute). Für Liechtenstein traf Aron Sele in der 40. Minute. Wie Sport1 berichtet, war es das erste Mal in der Geschichte San Marinos, dass die Mannschaft drei Tore in einem Spiel erzielte und mit zwei Toren Differenz gewann (Sport1).
Der Aufstieg in die Liga C ist ein großer Erfolg für die Spieler, die größtenteils Amateure oder Semi-Profis sind. Nanni spielt in der dritten italienischen Liga, Lazzari studiert und spielt in der vierten Liga, während Golinucci neben seinem Beruf als Lagerarbeiter in der heimischen Liga San Marinos aktiv ist. „Dieser Abend bleibt uns für immer“, sagte Nanni, der den historischen Sieg als Ansporn sieht, die Messlatte noch höher zu legen. (PNP).
Durch den Gruppensieg in der Nations League hat San Marino nun sogar eine theoretische Chance, an den Playoffs für die Weltmeisterschaft 2026 teilzunehmen. Wie die dpa erläutert, qualifizieren sich die vier besten Gruppensieger der Nations League, die in ihrer WM-Qualifikationsgruppe nicht unter den ersten beiden landen, für die Playoffs (dpa via FAZ). Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass diese Konstellation eintritt, ist der Traum von der WM-Teilnahme für San Marino nach dem historischen Aufstieg in der Nations League zumindest nicht völlig unrealistisch.
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