In der Nacht vom 16. auf den 17. November 2024 fand in Elmshorn eine großangelegte Razzia gegen illegales Glücksspiel statt. Wie die Zeit berichtet, waren über 100 Einsatzkräfte von Polizei, Zoll, Staatsanwaltschaft und Ordnungsamt beteiligt. Die Kontrolle richtete sich gegen mehrere Gaststätten im Stadtgebiet.
Im Zuge der Razzia wurden rund 20 Spielautomaten sichergestellt. Es besteht der Verdacht, dass es sich um illegale Geräte handelt, die ohne die erforderliche Genehmigung betrieben wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen unerlaubten Glücksspiels. Zusätzlich zu den mutmaßlich illegalen Automaten wurden weitere Geräte konfisziert, die nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprachen. In diesen Fällen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Insgesamt acht Objekte wurden durchsucht und Beweismittel sichergestellt.
Neben den Verstößen im Zusammenhang mit Glücksspiel stellten die Behörden auch weitere Verstöße fest. Wie Stern berichtet, wurden unter anderem Mängel beim Brandschutz, unzureichend gekennzeichnete Notausgänge und der nicht genehmigte Alkoholausschank beanstandet. In einem Objekt wurden zudem geringe Mengen Drogen gefunden. N-tv bestätigt diese Informationen und ergänzt, dass die sichergestellten Spielautomaten einen geschätzten Wert im sechsstelligen Bereich haben.
Die Problematik des illegalen Glücksspiels ist nicht neu. Wie der Ostfriesische Kurier in einem Artikel über eine ähnliche Razzia in Ostfriesland erläutert, entziehen sich illegale Spielautomaten der staatlichen Kontrolle und gefährden den Spielerschutz. Die Einnahmen aus diesen Automaten werden nicht versteuert und fließen oft in kriminelle Strukturen. Der Steuerausfall belastet die öffentlichen Haushalte. Schätzungen zufolge belaufen sich die Erträge aus illegalem Glücksspiel in Deutschland auf jährlich etwa drei Milliarden Euro.
Auch in anderen Teilen Deutschlands gehen die Behörden gegen illegales Glücksspiel vor. Das Hamburger Abendblatt berichtete beispielsweise von einer Razzia in Hamburg-Harburg, bei der vier Spielautomaten beschlagnahmt wurden. FFH berichtet von Polizeikontrollen in Rüsselsheim und Raunheim, bei denen ebenfalls illegale Geldspielautomaten entdeckt wurden. Die Zeit berichtete im August von einer Großkontrolle im Ruhrgebiet, bei der neben illegalem Glücksspiel auch Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz, das Sozialgesetz, die Bauordnung, das Gewerberecht und das Aufenthaltsgesetz festgestellt wurden. Der WDR bestätigt diese Informationen und zitiert die Polizeipräsidentin von Recklinghausen, Friederike Zurhausen, die das Ziel der Kontrollaktion als "starkes Netzwerk gegen kriminelle Strukturen" beschreibt.
Die Ermittlungen im Fall Elmshorn dauern an. Die sichergestellten Beweismittel werden nun ausgewertet.