Der Showkampf zwischen Boxlegende Mike Tyson und YouTuber Jake Paul endete nicht nur mit einer sportlichen Niederlage für den 58-jährigen Tyson, sondern auch mit technischen Schwierigkeiten für den Streamingdienst Netflix, der das Event übertrug. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, brachen viele Fans die Übertragung aufgrund von Problemen frustriert ab. Netflix hatte mit dem Event sein Engagement im Live-Sport ausloten wollen.
Tyson selbst erklärte seine Niederlage gegen den 31 Jahre jüngeren Paul mit gesundheitlichen Problemen. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb er von acht Bluttransfusionen und einem dramatischen Gewichtsverlust im Krankenhaus. "Ich musste kämpfen, um für den Kampf gesund zu werden, also habe ich gewonnen", so Tyson. Paul gratulierte Tyson via X und bezeichnete ihn als Inspiration. Radio Köln zitiert Paul mit den Worten: "Ich liebe dich, Mike. Es war eine Ehre. Du bist eine Inspiration für uns alle."
Sportlich gesehen war der Kampf für Tyson eine klare Niederlage. Nach einem starken Start verlor er schnell die Kontrolle an seinen deutlich jüngeren Gegner. Ab der dritten Runde hatte der ehemalige Schwergewichtsweltmeister, dessen Angriffe einst gefürchtet waren, kaum noch Reserven. In den Schlusssekunden stellten beide den Kampf ein. Paul verbeugte sich vor Tyson. Spox berichtet, dass der Kampf von vielen Beobachtern und Fans als enttäuschend empfunden wurde.
Auch Netflix hatte mit der Übertragung zu kämpfen. Paul behauptete, man habe mit über 120 Millionen Zuschauern die Seite lahmgelegt. Netflix sprach später von 60 Millionen Haushalten und räumte technische Probleme ein. "Das Mega-Boxereignis beherrschte die sozialen Medien, brach alle Rekorde und hatte sogar unsere Puffersysteme in den Seilen", so Netflix. Wie Stern.de berichtet, kam es zu Aussetzern, Bild- und Tonproblemen sowie einer schlechten Auflösung. Ähnliche Probleme gab es in der Vergangenheit auch bei anderen Anbietern wie Eurosport, DAZN und Amazon bei großen Sportübertragungen.
Im Vorfeld des Kampfes hatte Paul die Rolle des Außenseiters eingenommen und wurde bei gemeinsamen Auftritten mit Tyson ausgebuht. "Das sind Fans von Mike Tyson, die ihn lieben. Und ich bin der Neue, der Störer, das Großmaul", sagte Paul laut Mindener Tageblatt. Auch im Stadion waren die Sympathien klar verteilt. Für Paul, der sich als Influencer einen Namen gemacht hat, war es der elfte Sieg im zwölften Kampf.
Die Reaktionen in der Presse waren überwiegend negativ. Spox zitiert unter anderem die Los Angeles Times ("Jake Paul besiegt Mike Tyson in einem Kampf ohne große Momente") und den Daily Mirror ("Wütende Fans verlassen den Kampf und der Netflix-Stream stürzt ab"). T-Online kritisiert Netflix scharf für die technischen Probleme und die mangelnde Kommunikation im Nachgang.
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