28.10.2024
Schiedsrichterentscheidungen sorgen für Aufregung bei Union gegen Frankfurt

Horst Heldt hat nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt massive Kritik an der Schiedsrichterleistung geübt. Der Geschäftsführer Profifußball des 1. FC Union Berlin echauffierte sich vor allem über das wegen einer Abseitsstellung aberkannte Tor von Tim Skarke in der ersten Minute der Nachspielzeit. Es wäre das 2:1 für die Berliner gewesen. Kapitän Christopher Trimmel hatte im Vorfeld hauchdünn im Abseits gestanden, wie die F.A.Z. berichtet.

„Wer in Gottes Namen soll das bitte entscheiden, dass das ein Abseitstor gewesen ist. Wir reden da von Millimeter-Entscheidungen. Ich bin wirklich erbost über die Art und Weise, wie das heute gehandhabt wurde. Wir haben zwei Punkte verloren, die nimmt der Schiedsrichter mit nach Hause“, sagte Heldt und beschrieb die Arbeit der Unparteiischen um Harm Osmers als „peinlich“.

Auch mit der vergleichsweise kurzen Nachspielzeit von offiziell vier Minuten war der 54-Jährige alles andere als zufrieden. Gegen Borussia Mönchengladbach hätte es noch grundlos acht Minuten obendrauf gegeben – Union kassierte am fünften Spieltag das 0:1 in der 96. Minute. „Heute hat das gefühlt eine halbe Stunde gedauert bei den Überprüfungen. Da braucht man Handwerkszeug. Das hat der Schiedsrichter heute nicht an den Tag gelegt“, polterte Heldt weiter.

„Nicht im Sinne des Fußballs“

Benedict Hollerbach, der für Union den Ausgleich erzielt hatte, bewertete die Leistung des Schiedsrichters ähnlich. „Wenn ich mir die Szene anschaue, finde ich es echt skandalös“, befand der Unioner und bilanzierte: „Das ist nicht im Sinne des Fußballs.“

Auch die Frankfurter üben massive Kritik. Grund war diesmal die Gelb-Rote Karte für Arthur Theate in der 77. Minute. Der verwarnte Belgier ging zwar hart in einen Zweikampf mit Andras Schäfer und brachte diesen zu Fall. Dazu kam es allerdings nur, weil er zuvor selbst von Gegenspieler Tim Skarke gefoult wurde.

„Es ist schwer, da die richtigen Worte zu finden, ohne dass ich da gleich wieder einen Anruf kriege“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. „Ich glaube, dass es in der Situation klar ist, dass es vorher ein Foul war und er steht fünf Meter daneben und das muss er meiner Meinung nach sehen.“ Gegen den Feldverweis wollte die Eintracht Einspruch einlegen.

Union sorgte zudem mit einem Post auf der Plattform X für Aufsehen. Noch vor der Halbzeitpause schrieb der Klub: „Wir drücken Frankfurt gerade mehr rein als sich die Leute im Bahnhofsviertel, belohnt euch!“ Damit spielten die Köpenicker auf die vielen Drogensüchtigen an, die rund um den Frankfurter Hauptbahnhof zu finden sind. Viele Nutzer kritisierten die Sätze, der Beitrag war Stunden nach Abpfiff immer noch online. Hintergrund des Posts war, dass die Eisernen in der Phase vor der Halbzeit viele gute Offensivaktionen hatten und nah am Ausgleich waren. Wie 90min berichtet, möchte Eintracht Frankfurt Protest gegen den Platzverweis einlegen.

Schon Mitte September sorgte ein Unioner Beitrag in den sozialen Medien für Kritik. Damals erkämpfte der Hauptstadt-Klub dank starker Abwehrleistung ein 0:0 in Leipzig. Dazu schrieben die Berliner auf X: „Defensiv stabiler als jede sächsische Brücke.“ Wenige Tage zuvor war die Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Später bat Union bei der Stadt Dresden um Entschuldigung für den Post.

Source URLs:

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/union-berlin-gegen-eintracht-frankfurt-schiedsrichter-harm-osmers-in-kritik-110074083.html

https://www.90min.de/wut-nach-1-1-auf-beiden-seiten-eintracht-will-protest-einlegen-union-sieht-skandal

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