20.1.2025
Schulleitermangel: Deutschlands Schulen in Not

Schulleitungs-Stellenmangel in Deutschland

In deutschen Schulen herrscht ein akuter Mangel an Schulleitungen. Laut aktuellen Studien und Berichten sind bundesweit rund 1000 Schulleitungsstellen unbesetzt. Besonders betroffen sind Grundschulen sowie Schulen in ländlichen Regionen.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, leiten in Bayern rund 500 Schulleiter von Grund- und Mittelschulen nicht nur ihre eigene, sondern zugleich noch eine zweite oder dritte Schule - weil sich dort niemand auf die Leitungsposition beworben hat. Auch in anderen Bundesländern ist die Situation angespannt. In Berlin beispielsweise hat laut Morgenpost jede fünfte Grundschule entweder keinen Rektor oder keinen Konrektor.

Als Gründe für den Mangel an Bewerbern werden vor allem die hohe Arbeitsbelastung bei vergleichsweise geringer Bezahlung genannt. Wie die Zeitung "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Kultusminister der Bundesländer berichtet, gibt es an etwa jeder zehnten Grundschule derzeit nur einen kommissarischen Chef. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisiert: "Die Bezahlung für Schulleiter an Grundschulen ist völlig unattraktiv".

Eine aktuelle Studie der Universitäten Tübingen und Lüneburg zeigt zudem, dass viele amtierende Schulleitungen unzufrieden sind. Demnach denkt jede fünfte Schulleitung darüber nach, die Stelle zu wechseln. Als Gründe werden neben der Bezahlung auch fehlende Unterstützung und zu wenig Zeit für konzeptionelle Arbeit genannt. Laut der Studie haben Schulleitungen kaum Zeit, ihre Schule weiterzuentwickeln und auf künftige Herausforderungen vorzubereiten.

Um den Mangel zu beheben, fordern Experten eine Aufwertung des Berufsbildes. Dazu gehören eine bessere Bezahlung, mehr Unterstützung im Verwaltungsbereich sowie eine Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung. Auch müsse die Aus- und Weiterbildung von Schulleitungen verbessert werden. Einige Bundesländer haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Attraktivität von Schulleitungspositionen zu erhöhen. Ob diese ausreichen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

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