19.10.2024
Stärkung und Stabilität für den Beckenbereich während der Schwangerschaft

Schwangerschaft: Mehr Halt im Beckenbereich

Während einer Schwangerschaft macht der weibliche Körper zahlreiche Veränderungen durch. Eine der auffälligsten und oft unangenehmsten Veränderungen betrifft den Beckenbereich. Viele Frauen berichten, dass sich dort alles zu locker anfühlt. Die Ursache dafür liegt oft in der Symphyse, auch bekannt als Schambeinfuge. Doch was genau passiert im Beckenbereich während der Schwangerschaft und was kann man gegen die damit verbundenen Schmerzen tun?

Veränderungen im Beckenbereich

Während der Schwangerschaft produziert der Körper verschiedene Hormone, die den Beckenbereich auf die Geburt vorbereiten. Eines dieser Hormone ist Relaxin, welches die Bänder und Gelenke im Beckenbereich lockert. Diese Lockerung ist notwendig, um dem Baby später den Weg durch den Geburtskanal zu erleichtern. Allerdings kann diese erhöhte Beweglichkeit der Gelenke auch zu Schmerzen und einem Gefühl der Instabilität führen.

Die Rolle der Symphyse

Die Schambeinfuge, medizinisch als Symphyse bezeichnet, ist eine knorpelige Verbindung zwischen den beiden Schambeinen. Während der Schwangerschaft lockert sich diese Verbindung, was zu einem Gefühl der Lockerheit und Instabilität im Beckenbereich führen kann. Diese Veränderung kann Schmerzen verursachen, die als Symphysenlockerung oder Symphysenschmerzen bekannt sind.

Symptome und Beschwerden

Die Symptome der Symphysenlockerung können variieren, sind aber oft durch folgende Beschwerden gekennzeichnet:

- Schmerzen im vorderen Beckenbereich - Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen - Schmerzen, die sich bis in die Oberschenkel oder den unteren Rücken ausbreiten

Diese Beschwerden können durch bestimmte Bewegungen oder Aktivitäten verschlimmert werden, wie z.B. Treppensteigen, das Heben schwerer Gegenstände oder langes Sitzen.

Was hilft gegen die Schmerzen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die werdende Mütter ergreifen können, um die Beschwerden zu lindern:

Physiotherapie

Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen zeigen, die den Beckenbereich stärken und stabilisieren. Diese Übungen können helfen, die Belastung auf die Symphyse zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.

Stützgürtel

Ein spezieller Schwangerschaftsgürtel kann dazu beitragen, den Beckenbereich zu stabilisieren und die Belastung auf die Symphyse zu reduzieren. Diese Gürtel sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und können unter der Kleidung getragen werden.

Schonung und Ruhe

Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und sich ausreichend Ruhe zu gönnen. Überanstrengung kann die Schmerzen verschlimmern, daher sollten werdende Mütter darauf achten, regelmäßig Pausen einzulegen und sich nicht zu überlasten.

Wärme- und Kältetherapie

Ein warmes Bad oder eine Wärmflasche kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu lindern. Kälteanwendungen, wie z.B. ein Kühlpack, können Schwellungen und Entzündungen im Beckenbereich reduzieren.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn die Schmerzen sehr stark sind oder sich trotz der genannten Maßnahmen nicht bessern, sollte man einen Arzt aufsuchen. In einigen Fällen kann eine medizinische Behandlung notwendig sein, um die Beschwerden zu lindern. Der Arzt kann auch überprüfen, ob möglicherweise andere Ursachen für die Schmerzen verantwortlich sind.

Fazit

Die Veränderungen im Beckenbereich während der Schwangerschaft sind normal und notwendig, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten. Allerdings können sie auch unangenehme Schmerzen und Beschwerden verursachen. Mit den richtigen Maßnahmen, wie Physiotherapie, Stützgürteln und ausreichend Ruhe, können diese Beschwerden jedoch gelindert werden. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und bei Bedarf einen Arzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass keine ernsthaften Probleme vorliegen.

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