Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung, lenkt die Geschicke eines der größten deutschen Privatvermögen. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, hat er den Auftrag, Heilbronn zu einem Zentrum für Technologie und Bildung zu entwickeln. Dafür stehen ihm die Milliarden des Lidl-Gründers Dieter Schwarz zur Verfügung, der laut „Forbes“-Liste aktuell zu den reichsten Deutschen zählt.
Geilsdörfer verfolgt eine ambitionierte Vision: die Transformation Heilbronns von einer traditionellen Industriestadt zu einem modernen Innovationszentrum. In den letzten Jahren sind auf dem Bildungscampus, dem Herzstück dieses Vorhabens, zahlreiche Einrichtungen entstanden, darunter die Duale Hochschule Baden-Württemberg, der Start-up-Inkubator Campus Founders und eine Außenstelle der Technischen Universität München. Sogar die ETH Zürich hat eine Außenstelle in Heilbronn eröffnet, wie der SWR berichtet. Diese Entwicklung wird von der Dieter Schwarz Stiftung maßgeblich finanziert und vorangetrieben.
Die Stiftung investiert nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern auch in innovative Projekte wie einen vollautomatisierten Supermarkt, der mit modernster Technologie ausgestattet ist. Dieser Supermarkt dient als Testfeld für neue Einkaufskonzepte und verdeutlicht den Fokus auf Zukunftstechnologien. Die Stiftung verfolgt das Ziel, ein „einzigartiges Ökosystem“ zu schaffen, das Forschung, Bildung und Unternehmertum miteinander verbindet. Wie FragDenStaat berichtet, arbeitet die Stiftung eng mit der Stadt Heilbronn und dem Land Baden-Württemberg zusammen, um dieses Ziel zu erreichen. So konnte beispielsweise eine Förderung des Landes in Höhe von 50 Millionen Euro für den Innovationspark KI eingeworben werden.
Dieter Schwarz selbst hält sich, wie verschiedene Medien berichten, weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Der SWR beschreibt ihn als „Geheimniskrämer“ und „Phantom“. Er gibt keine Interviews und lässt sich nur selten fotografieren. Umso wichtiger ist die Rolle von Reinhold Geilsdörfer, der die Vision des Stifters umsetzt und die Stiftung nach außen repräsentiert. Auch Geilsdörfer gibt sich, wie der SWR berichtet, in Bezug auf den Stifter zurückhaltend. Im Vordergrund sollen die Projekte stehen, nicht die Person.
Die Konzentration der Stiftung auf Bildung und Technologie wird von vielen Seiten positiv bewertet. Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) bezeichnet Dieter Schwarz als „Visionär der Wissensstadt“, wie der SWR berichtet. Gleichzeitig gibt es auch kritische Stimmen, die die Einflussnahme der Stiftung auf die Stadtentwicklung hinterfragen. Geilsdörfer und die Stiftung stehen vor der Herausforderung, die Transformation Heilbronns so zu gestalten, dass sie der gesamten Stadt und ihren Bürgern zugutekommt.
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