19.10.2024
Serbien genehmigt umfangreiche Lithium-Förderung in Jadar-Tal

Serbiens Regierung gibt grünes Licht für umfangreiche Lithium-Förderung

Die serbische Regierung hat den Weg frei gemacht für den Abbau von Lithium in dem im Westen des Landes gelegenen Jadar-Tal. Das berichtet die serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Nahe dem Ort Loznica soll eine der größten Reserven Europas für diesen weltweit knappen Rohstoff liegen, der unter anderem für die Elektroauto-Industrie wichtig ist.

Mit einer neuen Verordnung beugte sich Belgrad einem wenige Tage zuvor gefällten Urteil des serbischen Verfassungsgerichts. Demnach ist die 2022 erfolgte Annullierung des Raumordnungsverfahrens für das Lithium-Abbauprojekt unrechtmäßig gewesen.

Lithium spielt eine wichtige Rolle beim Bau von E-Fahrzeugen, doch gerade in Europa sind die Vorkommen knapp. Laut serbischen Medienberichten will Bundeskanzler Olaf Scholz wegen der Förderung bereits am Freitag nach Serbien reisen. Eine Anfrage bei der Bundesregierung dazu blieb zunächst unbeantwortet.

Interessiert an dem Projekt ist seit Jahren der australische Bergbaugigant Rio Tinto, der in der Region bereits Immobilien erworben hat. Serbiens Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Djedovic Handanovic, erklärte, dieses Projekt stelle die Zukunft der wirtschaftlichen Integration Serbiens in Europa dar.

Nach Schätzungen von Rio Tinto könne dieses Bergwerk jährlich 58.000 Tonnen Lithium produzieren, berichteten serbische Medien. Dies decke den Bedarf von 1,1 Millionen Elektro-Fahrzeuge, was etwa 17 Prozent der europäischen Produktion entspreche.

Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass Lithium-Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinige und daher eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstelle.

Hintergrund: Lithium - ein wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität

Lithium ist ein wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität, da es in den Batterien von Elektrofahrzeugen verwendet wird. Die Nachfrage nach Lithium ist in den letzten Jahren rapide gestiegen, da die Elektromobilität immer mehr an Bedeutung gewinnt.

In Europa sind die Vorkommen von Lithium jedoch knapp, was die Abhängigkeit von Importen aus anderen Regionen wie Südamerika und Australien erhöht. Die Förderung von Lithium in Serbien könnte daher einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der europäischen Elektroauto-Industrie leisten.

Kritik von Umweltschützern

Umweltschützer kritisieren jedoch, dass der Lithium-Bergbau negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. So kann der Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinigen, was eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstellt.

Zudem kann der Bergbau auch die lokale Fauna und Flora beeinträchtigen. Die Umweltschützer fordern daher, dass die Förderung von Lithium in Serbien unter strengen Umweltauflagen stattfindet, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

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