9.12.2024
SicherInFrankfurt Kampagne gegen Unachtsamkeit im Verkehr

Mehr Sicherheit auf Frankfurts Straßen: VGF startet Kampagne nach U-Bahn-Unfällen

Nach wiederholten, zum Teil schweren Unfällen im Straßenverkehr, besonders im Bereich des Schienenverkehrs, hat die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) eine neue Präventionskampagne ins Leben gerufen. Wie die VGF bei der Vorstellung der Kampagne erklärte, ereignen sich viele schwere und auch tödliche Unfälle an den Kreuzungspunkten von Straßen- und Schienenverkehr, also dort, wo Autos, Fahrräder und Fußgänger auf U-Bahnen und Straßenbahnen treffen. Ein Beispiel hierfür ist der tödliche Unfall eines Mannes an der U-Bahn-Station Dornbusch in Frankfurt, über den die Frankfurter Rundschau am 24.01.2024 berichtete. Die von der SPD-Fraktion unterstützte Kampagne der VGF wird insbesondere auf die Gefahren von Ablenkung durch Mobiltelefone und Kopfhörer aufmerksam machen.

Kernstück der Kampagne sind fiktive Unfallgeschichten, die online unter „sicherffm.de“ veröffentlicht werden. Wie die Zeit am 09.12.2024 berichtete, sollen Plakate und Social-Media-Beiträge mit der Frage „Was geschah...?“ die Neugier wecken und auf die Webseite leiten. Dort werden die Geschichten hinter den Unfällen – anonymisiert und verfremdet, aber auf realen Ereignissen basierend – erzählt. Ziel ist es, die Bevölkerung für die Gefahren von Unachtsamkeit im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Die VGF registrierte allein im letzten Jahr 420 Unfälle im Schienenbereich, bei denen 78 Personen verletzt und eine Person getötet wurde. Bis Ende November dieses Jahres ereigneten sich bereits 354 Unfälle mit Straßenbahnen und U-Bahnen. Dabei wurden 68 Personen verletzt und fünf Personen getötet. Laut VGF sind 83 Prozent dieser Unfälle auf Eigenverschulden zurückzuführen. Die Zeit berichtete am 09.12.2024, dass die Unfallursachen vielfältig sind: Unachtsamkeit beim Überqueren der Gleise, Wenden an unerlaubten Stellen und das Ignorieren roter Ampeln. Rotlichtverstöße waren in diesem Jahr bei 30 Prozent der Unfälle mit Straßenbahnen und U-Bahnen ursächlich. Hinzu kommen Ablenkung durch Handys, die Fehleinschätzung der eigenen Geschwindigkeit und allgemeine Unaufmerksamkeit.

Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) unterstreicht die Bedeutung von Achtsamkeit im Straßenverkehr und weist darauf hin, dass ein Unfall nicht nur ein Opfer, sondern viele Betroffene hat – den Fahrer der Bahn, Ersthelfer und Zeugen. Auch in München wird für mehr Sicherheit im Straßenverkehr geworben. Wie München Unterwegs berichtet, startet die Stadt die Kampagne „Merci Dir“, die zu mehr Rücksichtnahme im Verkehr aufrufen soll. Die Münchner Bürgerinnen und Bürger sollen dazu angeregt werden, ihr eigenes Verhalten im Straßenverkehr zu überdenken und durch mehr Rücksicht zur allgemeinen Sicherheit beizutragen. Die MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) unterstützt die Kampagne und stellt Werbeflächen in U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen bereit.

Auch in anderen deutschen Städten gibt es Initiativen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. München.tv berichtet beispielsweise über die Kampagne „Gscheid radln – aufeinander achten!“ der Münchner Polizei, die sich auf die Sicherheit von Radfahrern konzentriert. Die Kampagne soll die Unfallzahlen im Radverkehr reduzieren, indem sie auf die richtige Nutzung von Radwegen, die Einhaltung der Verkehrsregeln und die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer hinweist.

Quellen:

- ZEIT ONLINE: Unfälle mit U-Bahnen: Kampagne für mehr Sicherheit (09.12.2024)

- Frankfurter Rundschau: Kampagne gegen Unfälle am Gleis (24.01.2024)

- München Unterwegs: „Merci Dir“: Neue Kampagne der Stadt für mehr Rücksicht im Straßenverkehr startet

- München.tv: Gscheid radln - Kampagne gegen Unfälle im Straßenverkehr

- Stern: Unfälle: Zwei Fußgängerinnen bei Unfall schwer verletzt

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