Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer wichtigen Entscheidung: Auf der heutigen Vertreterversammlung in Güstrow wird der Spitzenkandidat für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar bestimmt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/21/kampfabstimmung-um-spd-spitzenplatz-zur-bundestagswahl) berichtet, bewerben sich zwei Kandidaten um den ersten Platz auf der Landesliste.
Der Landesvorstand unterstützt Reem Alabali-Radovan, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Ihr Herausforderer ist Frank Junge, Bundestagsabgeordneter aus Wismar und Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Ost im Bundestag. Der Landesvorstand hatte Junge ursprünglich für Platz vier vorgesehen.
Die Situation ist für die SPD nicht einfach. Bei der Bundestagswahl 2021 gewann die Partei in Mecklenburg-Vorpommern alle sechs Direktmandate und erzielte mit 29,1 Prozent der Zweitstimmen ein hervorragendes Ergebnis. Aktuelle Umfragen deuten jedoch auf deutlich geringere Werte hin. Erschwerend kommt die Wahlreform hinzu, die Überhang- und Ausgleichsmandate abschafft. Wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/politik/vor-der-bundestagswahl-kampfkandidatur-um-wahl-spitzenplatz-bei-spd-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241219-930-322328) erklärt, hängt die Anzahl der Sitze einer Partei im Bundestag nun ausschließlich vom Zweitstimmenergebnis ab. Selbst mit einem gewonnenen Direktmandat kann ein Kandidat seinen Platz im Bundestag verlieren, wenn das Zweitstimmenergebnis seiner Partei nicht ausreicht.
Die Kampfabstimmung um den Spitzenplatz verdeutlicht die strategischen Überlegungen der SPD. Alabali-Radovan ist als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung bekannt und repräsentiert ein wichtiges politisches Thema. Frank Junge hingegen kann auf seine langjährige Erfahrung als Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Ost verweisen. Die Entscheidung der Delegierten in Güstrow wird den Wahlkampf der SPD in Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich beeinflussen.
Auch in anderen Bundesländern laufen die Vorbereitungen für die Bundestagswahl. Die NRW-SPD stellt am Samstag ihre Landesliste auf, wobei Rolf Mützenich erneut für Platz eins kandidiert, wie n-tv meldet (https://www.n-tv.de/regionales/nordrhein-westfalen/NRW-SPD-stellt-Landesliste-fuer-Bundestagswahl-auf-article25447969.html). In Thüringen tritt Carsten Schneider, Ostbeauftragter der Bundesregierung, erneut für die SPD an, wie der MDR berichtet (https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/spd-parteitag-carsten-schneider-102.html).
Die kommende Bundestagswahl wird zeigen, ob die SPD an die Erfolge von 2021 anknüpfen kann. Die Entscheidungen auf den Landesvertreterversammlungen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin.