Nach dem Fund von hochexplosivem Sprengstoff am S-Bahnhof Neukölln konzentriert sich die Berliner Polizei auf die Spurensicherung im Gleisbereich. Wie eine Polizeisprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 1. November 2024 mitteilte, sollen so mögliche Beweise im Zusammenhang mit dem Vorfall gesichert werden. Weitere Details zum Fund oder den laufenden Ermittlungen wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Die Zeit berichtete ebenfalls über die Beweissuche an den Bahngleisen.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag, als Bundespolizisten einen Mann am S-Bahnhof Neukölln kontrollieren wollten. Der Mann riss sich los, ließ eine Tasche zurück und flüchtete über die Gleise. In der Tasche befand sich der Sprengstoff. Der Verdächtige wird als 1,85 bis 1,90 Meter groß und mit Kinnbart beschrieben. Die Polizei fahndet weiterhin nach ihm.
Der Fund des Sprengstoffs hatte erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Wie die Verkehrsinformationszentrale über X (ehemals Twitter) mitteilte, kam es zu Unterbrechungen auf den Linien S41, S42, S45, S46 und S47 zwischen Treptower Park, Baumschulenweg und Herrmannstraße.
Medienberichte, darunter die RBB24, spekulieren über die Art des Sprengstoffs und einen möglichen zweiten Verdächtigen. Demnach könnte es sich um Triacetontriperoxid (TATP) handeln, einen hochexplosiven Stoff, der sowohl bei Terroranschlägen als auch bei der Sprengung von Geldautomaten verwendet wird. Die Polizei wollte diese Informationen bisher weder bestätigen noch dementieren. Auch die Berliner Morgenpost berichtet von einem möglichen zweiten Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin in alle Richtungen und prüft verschiedene Szenarien. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es laut Behördenangaben bisher nicht. Der RBB berichtet, dass der Verdächtige möglicherweise ein halbes Kilo des Sprengstoffs bei sich trug.
Der Sprengstoff wurde noch am Mittwochabend in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei kontrolliert gesprengt. Die Tagesschau berichtete ebenfalls über den Vorfall und den Großeinsatz der Polizei.
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