Am Mittwochnachmittag kam es am S-Bahnhof Neukölln zu einem Großeinsatz der Polizei, nachdem in einer zurückgelassenen Tasche Sprengstoff gefunden wurde. Wie die Zeit berichtet, ereignete sich der Vorfall während einer Personenkontrolle durch Bundespolizisten. Der Mann, der die Tasche trug, flüchtete daraufhin über die Gleise. Die Polizei fahndet intensiv nach dem Verdächtigen.
Der Verdächtige wird als 30 bis 35 Jahre alt, zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß und mit Kinnbart beschrieben. Der Tagesspiegel meldet, dass die Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung mit einem Foto aus einer Überwachungskamera vorbereitet. Bei seiner Flucht verlor der Mann laut dpa-Informationen einen Ausweis, der jedoch auf einen anderen Mann ausgestellt und als gestohlen gemeldet war. Diese Information wurde auch vom Tagesspiegel und der Berliner Morgenpost aufgegriffen.
Der Stoffbeutel, den der Mann bei sich trug, enthielt unter anderem ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen mit dem Sprengstoff. Der Sprengstoff wurde laut ZDF in einem nahegelegenen Park kontrolliert gesprengt. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, ein terroristischer Hintergrund wird derzeit nicht ausgeschlossen, aber auch nicht bestätigt. Wie der Tagesspiegel berichtet, prüft die Staatsanwaltschaft verschiedene Szenarien.
In Sicherheitskreisen wird vermutet, dass es sich bei dem Sprengstoff um TATP (Triacetontriperoxid) handelt. TATP ist ein hochexplosiver Stoff, der laut Berliner Morgenpost sowohl von Terroristen als auch von Kriminellen, beispielsweise bei Geldautomatensprengungen, verwendet wird. Der rbb berichtet, dass sich etwa ein halbes Kilogramm des Sprengstoffs in der Tasche befunden haben soll.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) dankte der Bundespolizei für ihren Einsatz und betonte die angespannte Gefährdungslage in Berlin, wie der Tagesspiegel berichtet.
Die Polizei wertet derzeit Videoaufnahmen vom S-Bahnhof Neukölln aus und bittet die Bevölkerung um Hinweise.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, sucht die Polizei möglicherweise nach einem zweiten Verdächtigen, der den ersten Mann am S-Bahnhof Neukölln begleitet haben soll. Diese Information wurde von der Staatsanwaltschaft bislang nicht bestätigt. Sowohl Bild als auch Tagesspiegel berichten, dass der zweite Mann ebenfalls am Mittwochnachmittag am S-Bahnhof Neukölln gesehen worden sei. Nach dpa-Informationen sind beide Männer der Polizei im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen bekannt.
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