7.1.2025
Stauhochburg Düsseldorf Spitzenreiter im Pendlerstau 2024

Düsseldorf neue Stauhauptstadt Deutschlands

Deutsche Autofahrer verbrachten 2024 durchschnittlich 43 Stunden im Stau, drei Stunden mehr als im Vorjahr. Düsseldorf führt mit 60 Stunden erstmals die Liste der staureichsten Städte an, wie die "Zeit" am 7. Januar 2025 berichtete. Der Verkehrsdatenanbieter Inrix begründet dies unter anderem mit den vielen Baustellen auf den Autobahnen im Großraum Düsseldorf, beispielsweise auf der A46 und der A59. Auch der Deutschlandfunk berichtete am selben Tag über die Inrix-Studie und hob die hohe Staubelastung in Düsseldorf hervor.

Berlin, im Vorjahr noch Stau-Spitzenreiter, liegt nun mit 58 Stunden gleichauf mit Stuttgart. Köln (56 Stunden) und München (55 Stunden) folgen auf den Plätzen drei und vier. Auch in anderen deutschen Metropolen wie Frankfurt (48 Stunden), Hannover (47 Stunden), Bonn (46 Stunden), Hamburg (44 Stunden) und Wuppertal (43 Stunden) nahm die Staudauer im Vergleich zum Vorjahr zu. In Wuppertal betrug der Anstieg sogar 34 Prozent. Diese Entwicklung bestätigt eine Analyse des Kartierungsspezialisten TomTom, die einen verlangsamten Verkehrsfluss in den meisten deutschen Städten im Jahr 2024 feststellte, wie der Trierische Volksfreund am 7. Januar 2025 berichtete.

Die Ursachen für die steigenden Stauzeiten sind vielfältig. Neben den zahlreichen Baustellen, die auch Stauexperte Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen als Hauptgrund anführt, spielt der schlechte Zustand der Infrastruktur eine wichtige Rolle. Schreckenberg erklärte gegenüber der dpa, Deutschland verfüge zwar über ein gutes Straßennetz, dieses sei aber aufgrund mangelnder Instandhaltung nicht ausreichend nutzbar. Die Autobahn GmbH bestätigte über 500 Baustellen auf deutschen Autobahnen mit einer durchschnittlichen Dauer von 505 Tagen, 80 Tage länger als im Vorjahr. Dies sei vor allem auf komplexe Brückenmodernisierungen zurückzuführen.

Ein weiterer Faktor ist die Rückkehr vieler Arbeitnehmer ins Büro nach der Corona-Pandemie. Wie Schreckenberg gegenüber der dpa ausführte, sei die Homeoffice-Zeit in vielen Branchen vorbei. Die Inrix-Daten spiegeln dies wider und zeigen einen deutlichen Anstieg der Fahrten in die Innenstädte. In Hamburg stieg die Anzahl der Fahrten um 31 Prozent, in Berlin um 27 Prozent und in Frankfurt um 26 Prozent. Laut tagesschau.de vom 7. Januar 2025 belegt dies die Rückkehr der Arbeitnehmer ins Büro und die Erholung der Innenstädte von der Pandemie.

Der öffentliche Nahverkehr stellt für viele Pendler aufgrund seiner Unzuverlässigkeit keine Alternative dar, so Schreckenberg. Viele nehmen daher die kalkulierbare Zeit im Stau in Kauf. Eine ADAC-Sprecherin sieht die Hauptursache für die längere Stauzeit im hohen Verkehrsaufkommen des Individualverkehrs und den zahlreichen Baustellen.

Im internationalen Vergleich stehen deutsche Autofahrer noch relativ gut da. Istanbul führt die weltweite Stau-Rangliste mit 105 Stunden an, gefolgt von New York und Chicago mit jeweils 102 Stunden. London liegt mit 101 Stunden auf Platz vier, Paris mit 97 Stunden auf Platz sechs. Laut Inrix kommen deutsche Pendler im Vergleich zu anderen großen urbanen Zentren in Amerika und Europa noch vergleichsweise schnell an ihr Ziel.

Inrix-Experte Bob Pishue betonte, dass das Verkehrswachstum weltweit ungebremst zunimmt, während die Infrastruktur vieler Städte an ihre Grenzen stößt. Langfristig seien effiziente Verkehrssteuerung und innovative Mobilitätsstrategien unerlässlich.

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