September 21, 2024
Steigende Atemwegserkrankungen im Südwesten: Hausärzte warnen vor erhöhten Patientenzahlen

Atemwegserkrankungen: Hausärzte verzeichnen Anstieg an Husten und Schnupfen im Südwesten

In den letzten Wochen ist ein deutlicher Anstieg an Atemwegserkrankungen in Baden-Württemberg zu verzeichnen. Dies geht aus aktuellen Berichten des Landesgesundheitsamtes hervor, die eine Zunahme der Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen dokumentieren. Insbesondere in der Zeit vom 9. bis 15. September 2024 suchten rund 83.500 Menschen aufgrund solcher Erkrankungen medizinische Hilfe auf, was einen Anstieg im Vergleich zu etwa 76.000 Arztbesuchen in der Vorwoche darstellt.

Die häufigsten Symptome, die in den Praxen beobachtet werden, sind Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Diese Symptome sind in vielen Büros und Haushalten zur Normalität geworden. Susanne Bublitz, die Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, äußerte, dass es zwar keine flächendeckenden Daten zum Krankheitsgeschehen gibt, jedoch die Praxen über den Sommer hinweg ein für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohes Infektionsgeschehen verzeichneten. Dies wird nun durch das nasskalte Wetter weiter angeheizt.

Besondere Risikogruppen und Impfempfehlungen

Besonders betroffen von den aktuellen Atemwegserkrankungen sind Kleinkinder im Alter von null bis vier Jahren. Die Zunahme an Erkrankungen wird vor allem durch Coronaviren und Rhinoviren verursacht. Zudem gibt es einen Anstieg an Keuchhustenfällen, was die Situation weiter kompliziert. Angesichts der bevorstehenden Grippesaison raten die Hausärzte, insbesondere älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, sich sowohl gegen Grippe als auch gegen Corona impfen zu lassen. Diese Gruppen sollten in den kommenden Wochen ihren Impfstatus überprüfen lassen.

Das Gesundheitsministerium unterstützt diese Empfehlungen und betont die Wichtigkeit von Impfungen, um gut durch die Herbst- und Wintersaison zu kommen. Eine Sprecherin des Ministeriums erklärte, dass Impfungen eine wesentliche Maßnahme sind, um sich gegen die bevorstehenden Grippe- und Erkältungswellen zu wappnen.

Präventionsmaßnahmen und Hygienetipps

Zusätzlich zu den Impfempfehlungen betont Bublitz die Notwendigkeit, weiterhin präventive Maßnahmen zu ergreifen, die während der Corona-Pandemie etabliert wurden. Dazu gehört, dass sich Personen, die sich krank fühlen, zu Hause isolieren, sich testen und gegebenenfalls isolieren sollten, um Ansteckungen von Risikogruppen zu vermeiden. Regelmäßiges Händewaschen, das Lüften von Räumen und das Tragen von Masken in bestimmten Situationen können ebenfalls dazu beitragen, die Verbreitung von Infektionen zu reduzieren.

Ausblick auf die kommenden Monate

Mit dem nahenden Herbst wird erwartet, dass die Zahl der Atemwegserkrankungen weiter ansteigt. Die Hausärzte in der Region sind besorgt über die steigenden Patientenzahlen und die Belastung der Praxen. Die Situation könnte sich verschärfen, wenn die Grippesaison einsetzt und die Zahl der COVID-19-Fälle ebenfalls ansteigt. Die Hausärzte fordern daher eine verstärkte Aufmerksamkeit für die gesundheitlichen Bedürfnisse der Bevölkerung und die Unterstützung durch die Politik, um die hausärztliche Versorgung sicherzustellen.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation in Baden-Württemberg, dass Atemwegserkrankungen eine ernsthafte Herausforderung darstellen, die sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen erfordert. Die Hausärzte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Patientenversorgung sicherstellen und die Bevölkerung über wichtige Gesundheitsmaßnahmen informieren.

Die Berichterstattung über die steigenden Atemwegserkrankungen in Baden-Württemberg und die damit verbundenen Empfehlungen zur Impfung und Prävention wird weiterhin von großer Bedeutung sein, um die Gesundheit der Bevölkerung in den kommenden Monaten zu schützen.

Quellen: ZEIT ONLINE, dpa.

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