October 4, 2024
Strafbefehl nach tödlichem Unfall eines Fahrradaktivisten

Acht Monate nach dem tödlichen Unfall des Fahrradaktivisten Andreas Mandalka, bekannt unter dem Namen „Natenom“, hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl gegen einen Autofahrer erlassen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, ereignete sich der Unfall am 30. Januar auf der Landesstraße 574 bei Neuhausen im Enzkreis. Ein 78-jähriger Autofahrer kollidierte mit dem 43-jährigen Radfahrer, der noch an der Unfallstelle verstarb.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Autofahrer den Radfahrer trotz guter Sichtverhältnisse „aus Unachtsamkeit gänzlich übersehen“ hat. Der Senior erfasste den Radfahrer ungebremst mit einer Geschwindigkeit zwischen 80 und 90 Kilometern pro Stunde. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass sich der verstorbene Fahrradfahrer vor dem Unfall vorschriftsmäßig verhalten hat und insbesondere durch seine Warnweste sowie die eingeschaltete Fahrradbeleuchtung ausreichend für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar war.

Gegen den 78 Jahre alten Autofahrer wurde eine Geldstrafe in Höhe von 150 Tagessätzen festgesetzt und ein Fahrverbot von zwei Monaten verhängt. Der Angeklagte hat jedoch Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt. Sollte der Einspruch nicht zurückgenommen werden, wird es zu einer öffentlichen Hauptverhandlung kommen, so die Staatsanwaltschaft.

Die Höhe eines Tagessatzes berechnet sich nach dem aktuellen Einkommen eines Angeklagten. Wie hoch er in diesem Fall ist, gab die Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf das Persönlichkeitsrecht nicht bekannt.

Der Tod des Radaktivisten hatte bundesweit Reaktionen ausgelöst. Mandalka war überregional für seinen Einsatz für die Sicherheit von Fahrradfahrern im Straßenverkehr bekannt. Er hatte unter anderem auf für Fahrradfahrende unsichere Straßen aufmerksam gemacht und sich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr eingesetzt. Damit hatte er sich über die Region hinaus einen Namen gemacht. So kam es, dass Hunderte Radfahrerinnen und Radfahrer auch an anderen Orten bei Demonstrationsfahrten des Aktivisten gedachten, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete.

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