1.2.2025
Straftaten im ÖPNV Baden-Württemberg: Anstieg und Forderungen nach mehr Sicherheit
Kriminalität im öffentlichen Verkehr Baden-Württemberg

Kriminalität im öffentlichen Verkehr Baden-Württemberg

Die Kriminalität im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Baden-Württemberg ist ein Thema, das zunehmend Besorgnis erregt. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtet, wird für das Jahr 2024 ein Anstieg der Straftaten im ÖPNV erwartet. Ausgehend von 83.597 Straftaten im Jahr 2023, rechnet das Verkehrsministerium mit einer weiteren Zunahme der Fallzahlen und der Opferzahlen (2023: 9.007 Opfer).

Laut SWR Aktuell vom 11. Juli 2024 wurden im Jahr 2023 rund 6.300 Menschen Opfer von Gewalttaten im ÖPNV, ein Anstieg von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Drei Viertel dieser Straftaten wurden aufgeklärt. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht Bahnhöfe als „Paradies für Drogenkriminalität“, wobei die Schließfächer als Depots missbraucht werden. Während an großen Bahnhöfen ausreichend Sicherheitspersonal vorhanden sei, fordert Pro Bahn-Bundeschef Detlef Neuß mehr Kontrollen an kleineren Stationen. Auch die Eisenbahnunternehmen sprechen sich für mehr Sicherheitskräfte und Schwerpunktkontrollen der Bundespolizei aus. Die Anwesenheit von Sicherheitspersonal in Zügen und an Haltestellen vermittelt den Fahrgästen ein erhöhtes Sicherheitsgefühl.

Wie vom Landtag Baden-Württemberg berichtet, sieht der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Thomas Dörflinger, dringenden Handlungsbedarf. Er fordert verstärkte Polizeipräsenz, Schwerpunktkontrollen und den Ausbau der Videoüberwachung, wobei der Opferschutz vor dem Datenschutz stehen müsse. Dörflinger betont, Sicherheit sei „keine Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für die Mobilität der Menschen in Baden-Württemberg“. Das Verkehrsministerium räumt ein, der ÖPNV biete aufgrund der hohen Personendichte viele Gelegenheiten für Straftaten. Beobachtungen der DB-Sicherheit zeigen einen Anstieg der Straftaten zu Wochenbeginn und einen Abfall zum Wochenende. Straftaten gegen Personen konzentrieren sich am Wochenende, im Sommer und in den frühen Abendstunden.

Das Landeskriminalamt (LKA) hat laut Landtag Baden-Württemberg das Präventionsprogramm "Sicher. Unterwegs. - Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum" entwickelt. Das Programm richtet sich an Frauen ab 16 Jahren und junge Männer und soll für eine realistische Risikoeinschätzung und zivilcouragiertes Verhalten sensibilisieren. Bisher wurden rund 45.000 Menschen in über 2.000 Veranstaltungen informiert. Für die Sicherheit auf Bahnanlagen ist grundsätzlich die Bundespolizei zuständig, die Landespolizei unterstützt bei Bedarf. Zusätzlich tragen Zugbegleiter und Sicherheitspersonal zum subjektiven Sicherheitsempfinden der Fahrgäste bei.

Wie SWR Aktuell am 25. Juli 2023 berichtete, stieg die Zahl der Gesetzesverstöße im ÖPNV im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf 83.600. Ein Drittel aller Straftaten im öffentlichen Raum ereigneten sich im ÖPNV. Davon war etwa ein Drittel auf Verstöße von Ausländern gegen das Aufenthaltsgesetz zurückzuführen, ein Viertel auf Schwarzfahren und 15 Prozent auf Diebstähle. Die Zahl der Sachbeschädigungen sank hingegen um 28,6 Prozent auf etwa 5.000 Fälle.

Verwendete Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/01/anstieg-von-straftaten-im-oeffentlichen-verkehr-erwartet
  • https://www.landtag-bw.de/de/aktuelles/dpa-nachrichten/anstieg-von-straftaten-im-oeffentlichen-verkehr-erwartet-556344
  • https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/sicherheit-im-nahverkehr-nimmt-ab-100.html
  • https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/bw-newsticker-am-morgen-2023-07-25-100.html
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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