11.11.2024
Streit um Erzieherausbildung in Thüringen
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Die Linke kritisiert geplante Kürzungen in der Erzieherausbildung in Thüringen

Die Co-Vorsitzende der Partei Die Linke in Thüringen, Ulrike Grosse-Röthig, hat die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Kürzungen bei der praxisintegrierten Erzieherausbildung scharf kritisiert. Wie die Zeit berichtet, sollen die Mittel für diese Ausbildungsform von derzeit 5,7 Millionen Euro auf eine Million Euro im Jahr 2025 reduziert werden. Grosse-Röthig bezeichnete diese Kürzung als "massiv" gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Praxisintegrierte Ausbildung im Fokus

Die praxisintegrierte Ausbildung unterscheidet sich vom klassischen Ausbildungsweg dadurch, dass die angehenden Erzieherinnen und Erzieher bereits während ihrer Ausbildung eine Vergütung erhalten. Bisher war die Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin in der Regel schulisch organisiert und mit Schulgeld verbunden. Die praxisintegrierte Form soll dem Fachkräftemangel in Kindertagesstätten entgegenwirken.

Der aktuelle Haushaltsentwurf für 2025 ist laut Finanzministerium ein technischer Entwurf und wurde noch nicht mit den einzelnen Ministerien abgestimmt. Änderungen sind daher noch möglich.

Zusammenhang mit verbessertem Personalschlüssel

Grosse-Röthig betonte den Zusammenhang zwischen der praxisintegrierten Ausbildung und der Fachkräftegewinnung. Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung hatte mit Unterstützung der CDU vor der Wahl das Kindergartengesetz geändert und den Personalschlüssel verbessert. Diese Verbesserung, die von Verbänden und Experten lange gefordert wurde, ist mit erheblichen Kosten verbunden. Im Haushaltsentwurf sind dafür rund 59,4 Millionen Euro vorgesehen. Grosse-Röthig argumentiert, dass die Verbesserung der Betreuung in Kindergärten nur mit ausreichend qualifiziertem Personal möglich sei und die Kürzungen in der Ausbildung diesem Ziel entgegenwirken.

Forderungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Thüringen fordert weitere Verbesserungen in der Kindergartenbetreuung über das Jahr 2025 hinaus. Die GEW-Vorsitzende Kathrin Vitzthum betonte laut dpa, dass die erreichten Verbesserungen den Bedarf nur für 2025 decken und ein Stufenplan dringend notwendig sei. Darüber hinaus müsse die Kofinanzierung von Bundesprojekten wie dem Startchancenprogramm und dem Digitalpakt 2.0 gesichert und die Finanzierung landesweiter Demokratieprojekte langfristig gewährleistet werden.

Ausblick

Die Debatte um die Finanzierung der Erzieherausbildung in Thüringen zeigt die Spannungen zwischen den angestrebten Verbesserungen im frühkindlichen Bildungsbereich und den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Es bleibt abzuwarten, ob die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Kürzungen im weiteren Verlauf der Haushaltsberatungen Bestand haben werden. Der Druck von Seiten der Linken und der GEW, die Ausbildung zu stärken und den Fachkräftemangel zu bekämpfen, ist jedoch deutlich spürbar.

Quellen:

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