Am 24. Oktober ist „Tag der Bibliotheken“. Die ZEIT berichtet, dass Bibliotheken im ganzen Land an diesem Tag besondere Aktionen anbieten, um Besucher anzulocken und auf sich aufmerksam zu machen. So auch die Bibliothek in Westerland auf Sylt.

Jan-Christian Sangkuhl, Leiter der Sylter Bibliothek, berichtet der Deutschen Presse-Agentur, dass die Bibliothek auf der Insel eine besondere Rolle einnehme. Viele Touristen würden die Bibliothek als „dritten Ort“ nutzen, um in Ruhe zu lesen oder zu arbeiten. Wohnungen auf Sylt seien oft klein und auch in Hotels und Ferienwohnungen fehle es häufig an einem ruhigen Platz.

Die Sylt Bibliothek bietet am „Tag der Bibliotheken“ verschiedene Aktionen an, darunter Lesungen, Vorträge, einen Bücherflohmarkt und Angebote für Kinder und Jugendliche. Ziel sei es, so Sangkuhl, zu zeigen, dass Bibliotheken mehr zu bieten haben als nur Bücher.

Auch in anderen Städten werden Aktionen zum „Tag der Bibliotheken“ angeboten. In Flensburg steht der Tag unter dem Motto „Cards for Hearts – Postkarten für die Seele“. Besucher können in einem Workshop mit der Künstlerin Lou Noltenius Postkarten gestalten. In Kiel liest die Autorin und Schauspielerin Wiebke Wimmer aus ihrem Coming-of-Age-Roman „Kill your beast“.

Holger Krimmer, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv), betont die Bedeutung von Bibliotheken für die Gesellschaft. Sie seien nicht nur Orte der Informationsvermittlung, sondern auch Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Krimmer fordert Bund, Länder und Kommunen dazu auf, mehr in Bibliotheken zu investieren.

Auch die Hamburger Bücherhallen verzeichnen steigende Besucherzahlen. Wie Bibliotheksdirektorin Frauke Untiedt der Deutschen Presse-Agentur berichtet, wurden im vergangenen Jahr fast 17.000 aktive Bücherhallen-Karten mehr registriert als im Vorjahr.

Dennoch steht die Branche vor Herausforderungen. So hat sich das Leseverhalten in den vergangenen Jahren verändert. „Menschen lesen gerne, aber jede einzelne Person liest etwas weniger“, so Untiedt. Die Ausleihzahlen der Hamburger Bücherhallen steigen nicht im gleichen Maße wie die Anzahl der Nutzer. Untiedt wünscht sich mehr Lizenzen für E-Books und E-Audios, um der steigenden Nachfrage nach digitalen Medien gerecht zu werden.

Der „Tag der Bibliotheken“ wurde 1995 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung von Bibliotheken für die Gesellschaft aufmerksam zu machen.

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