19.10.2024
Taifun Yagi hinterlässt Spur der Zerstörung in Vietnam

Unwetter: Taifun fordert in Vietnam mindestens 22 Tote

Der Super-Taifun "Yagi" hat in Vietnam verheerende Schäden angerichtet. Offiziellen Berichten zufolge sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen, während 195 weitere verletzt wurden. Unter den Opfern befindet sich auch eine vierköpfige Familie, die bei dem Einsturz ihres Hauses verschüttet wurde. Der Taifun wütete fast 15 Stunden lang und brachte in vielen Regionen starken Regen mit sich, was die Behörden dazu veranlasste, vor Erdrutschen und Sturzfluten zu warnen.

Die Bergungsarbeiten in den betroffenen Gebieten dauern weiterhin an. Am Sonntag, dem 8. September 2024, waren die Fortschritte nur langsam zu verzeichnen. In vielen Teilen des Landes war die Stromversorgung unterbrochen, und die Behörden berichteten von mehr als 3000 zerstörten Häusern. Die Auswirkungen des Taifuns sind nicht nur auf die Zerstörung von Wohngebäuden beschränkt, sondern betreffen auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Schätzungen zufolge wurden etwa 120.000 Hektar Reisfelder und mehr als 1000 Fischfarmen beschädigt. Zudem stürzten über 5700 Bäume um, darunter 2800 in der Hauptstadt Hanoi.

Der Taifun "Yagi" hatte zuvor die Philippinen und Südchina heimgesucht, bevor er in Vietnam landete. Die Wetterbedingungen waren extrem, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 149 Kilometern pro Stunde, was "Yagi" zu einem der stärksten Taifune der letzten zehn Jahre in der Region macht. Die Deutsche Botschaft in Hanoi warnte vor lebensbedrohlichen Sturmfluten, Erdrutschen und Überschwemmungen und forderte die Bevölkerung auf, besondere Vorsicht walten zu lassen.

Die humanitäre Lage in den betroffenen Gebieten ist angespannt. Viele Menschen sind obdachlos geworden und benötigen dringend Hilfe. Die vietnamesischen Behörden arbeiten intensiv daran, die Schäden zu bewerten und die betroffenen Familien zu unterstützen. Die Bergungsarbeiten werden durch die schwierigen Wetterbedingungen und die Zerstörung der Infrastruktur erschwert.

Die Auswirkungen des Taifuns auf die Landwirtschaft sind besonders besorgniserregend, da Vietnam stark von der Reisproduktion abhängig ist. Die Zerstörung von Reisfeldern könnte langfristige Folgen für die Nahrungsmittelversorgung im Land haben. Experten warnen, dass die Erholung von den Schäden Jahre in Anspruch nehmen könnte, insbesondere wenn die Wetterbedingungen in den kommenden Monaten weiterhin unbeständig bleiben.

Die internationale Gemeinschaft hat bereits ihre Unterstützung angeboten, um den betroffenen Gebieten zu helfen. Hilfsorganisationen mobilisieren Ressourcen, um Nahrungsmittel, Wasser und medizinische Versorgung bereitzustellen. Die Zusammenarbeit zwischen den vietnamesischen Behörden und internationalen Organisationen wird entscheidend sein, um die Krise zu bewältigen und die betroffenen Gemeinden wieder aufzubauen.

Insgesamt zeigt die Katastrophe die Verwundbarkeit Vietnams gegenüber extremen Wetterereignissen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Die Regierung hat bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Katastrophenvorsorge und -reaktion ergriffen, um zukünftige Schäden zu minimieren und die Resilienz der Bevölkerung zu stärken.

Die Situation bleibt angespannt, und die Bergungsarbeiten werden fortgesetzt, während die Behörden die Lage weiterhin überwachen. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung und Unterstützung für die betroffenen Menschen bleibt bestehen.

Quellen: dpa, Zeit Online, Stern.de

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