Beschäftigte der Süßwarenindustrie in Hamburg und Schleswig-Holstein sollen von Oktober an mehr Geld verdienen. Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) mitteilte, steigen die Entgelte im Oktober um fünf Prozent und mindestens um 150 Euro. Im September 2025 werden die Entgelte abermals um 2,5 Prozent angehoben. Der Vertrag läuft 22 Monate. Außerdem wurden eine Inflationsausgleichsprämie und weitere Hilfen vereinbart.
Nach Schätzung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Branche in Hamburg und Schleswig-Holstein 4.500 bis 5.000 Beschäftigte. Der BDSI und die NGG erzielten bei der dritten Verhandlungsrunde in Hamburg einen Tarifabschluss. Bis zum 5. November können beide Seiten den Abschluss noch widerrufen.
Die NGG hatte bundesweit 9,9 Prozent mehr Geld und eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Verhandlungen im Tarifgebiet Hamburg und Schleswig-Holstein begannen Anfang Juli. Es gab mehrere Warnstreiks, unter anderem in Lübeck. Einigungen vermeldete der BDSI bereits in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
Wie die „Zeit“ am 24. Oktober 2024 berichtete, einigte sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bereits im Juni diesen Jahres mit dem BDSI auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der Süßwarenindustrie. Dieser sah unter anderem eine Lohnerhöhung der unteren Tarifgruppen um 350 Euro im Monat und der restlichen um 300 Euro vor. Auszubildende sollten 175 Euro mehr erhalten. Des Weiteren einigte man sich auf eine Inflationsausgleichszahlung von 500 Euro im Juli 2023 und eine weitere Zahlung in gleicher Höhe im Januar oder April 2024. Dieser Tarifvertrag galt für 14 Monate. Zuvor hatte es 60 kleine Warnstreiks gegeben. Weitere Streiks in neun Tarifregionen wurden verboten, da das Arbeitsgericht Hamburg einen Antrag des BDSI auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stattgegeben hatte. In den betroffenen Regionen seien die tarifvertraglichen Kündigungsfristen noch nicht abgelaufen, erklärten die Richter.
Auch in anderen Tarifgebieten der Süßwarenindustrie kam es zu Einigungen. So einigte man sich im Tarifgebiet Hessen bereits am 18. Oktober 2024 auf einen Tarifabschluss mit einer Laufzeit von 22 Monaten. Dieser sieht unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 675 Euro (Auszubildende 500 Euro) vor. Des Weiteren sollen die Tarifentgelte ab 01.11.2024 um 5%, mindestens 145 Euro und ab dem 01.10.2025 um weitere 2,5% steigen. Die Azubi-Vergütung wird zum 01.11.2024 um 100 Euro und zum 01.10.2025 um weitere 50 Euro angehoben.
In Bayern einigte man sich bereits am 16. Oktober 2024 auf einen Tarifabschluss. Dieser sieht eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in zwei Stufen vor und gilt für 22 Monate. Ab dem 1. Oktober 2024 steigen die Tarifentgelte zunächst um 5 Prozent, mindestens aber um 145 Euro. Eine weitere Erhöhung um 2,5 Prozent folgt am 1. September 2025. Zusätzlich zahlen die Unternehmen im Oktober 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro, Auszubildende erhalten 375 Euro. Teilzeitbeschäftigte bekommen die Prämie anteilig.
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