11.11.2024
Tarifkonflikt: Warnstreiks der Metallindustrie in Bayern

Zehntausende Metaller in Bayern legen Arbeit nieder

Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie haben am Montag zehntausende Beschäftigte in Bayern ihre Arbeit niedergelegt. Wie die Zeit Online am 11. November 2024 berichtete, folgten die Beschäftigten damit dem Aufruf der IG Metall zu Warnstreiks. Die Aktionen fanden vor der vierten Verhandlungsrunde in Hamburg statt, die als möglicherweise entscheidend für den Tarifkonflikt gilt. Die Gewerkschaft will mit den Streiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und ein deutliches Signal für ihre Lohnforderungen senden.

Großkundgebungen bei Audi und BMW

Zu den größten Kundgebungen kam es bei den Automobilherstellern Audi in Ingolstadt und BMW in München. In Ingolstadt versammelten sich, laut dpa, eine fünfstellige Anzahl an Teilnehmern, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Auch in München fanden zwei große Warnstreikveranstaltungen statt. BMW-Mitarbeiter aus den Werken und der Entwicklungsabteilung trafen sich zu einer gemeinsamen Kundgebung am Forschungs- und Innovationszentrum des Unternehmens. Zusätzlich fand eine weitere Kundgebung im Münchner Norden statt, an der sich Beschäftigte von MAN Truck & Bus und MTU beteiligten. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ, 11. November 2024) berichtet, rechnet die IG Metall bayernweit mit Arbeitsniederlegungen in 117 Betrieben.

Hoher Druck in den Betrieben

Der Bezirksleiter der IG Metall in Bayern und Verhandlungsführer, Horst Ott, betonte den hohen Druck, der in den Betrieben herrscht. "Die Menschen sind bereit, für mehr Geld zu kämpfen", erklärte er laut dpa. Die Warnstreiks sollen den Arbeitgebern die Entschlossenheit der Beschäftigten verdeutlichen und sie zu einem akzeptablen Angebot bewegen.

Pilotabschluss angestrebt

Die Tarifparteien trafen sich am Montagnachmittag in Hamburg zur vierten Verhandlungsrunde. Die Tarifbezirke Küste und Bayern der IG Metall waren beauftragt, gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden einen Pilotabschluss für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auszuhandeln. Vor Beginn der Verhandlungen lagen die Positionen der Tarifparteien, insbesondere in der Frage der Entgelterhöhung, noch weit auseinander. Trotzdem äußerten sich beide Seiten vorsichtig optimistisch, dass eine Einigung im Tarifstreit erzielt werden könnte.

Weitere Streiks angekündigt

Sollte es in Hamburg zu keiner Einigung kommen, hat die IG Metall weitere Streiks angekündigt. Wie verschiedene Medien berichteten, sollen dann auch Schlüsselbetriebe für ganze Tage bestreikt werden, um den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu erhöhen.

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