Nach Monaten des Rückgangs ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober erstmals seit April wieder angestiegen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Hessen berichtet, liegt die Teuerungsrate im Oktober bei 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im September hatte die jährliche Teuerung mit 1,2 Prozent noch den niedrigsten Stand seit über drei Jahren erreicht (Zeit Online, 30.10.2024). Im Vergleich zum Vormonat September stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,5 Prozent.
Hauptverantwortlich für den Anstieg der Inflation sind die gestiegenen Preise für Dienstleistungen. Diese verteuerten sich im Oktober um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und wirkten damit inflationstreibend. Besonders stark stiegen die Preise für Versicherungsdienstleistungen im Verkehrsbereich (plus 31,1 Prozent). Auch Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (plus 9,9 Prozent), Gaststätten (plus 6,7 Prozent), Pauschalreisen (plus 5,8 Prozent) und die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,0 Prozent) wurden deutlich teurer. Zusätzlich erhöhten sich die Kosten für Verbundfahrkarten (plus 3,8 Prozent) und Übernachtungen (plus 2,7 Prozent). Einzig die Telekommunikationsdienstleistungen verbilligten sich im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 0,8 Prozent.
Die Energiepreise zeigten im Oktober ein gemischtes Bild. Während Heizöl um 5,9 Prozent und Kraftstoffe um durchschnittlich 2,4 Prozent teurer wurden, sanken die Preise für Fernwärme (minus 3,6 Prozent), Brennholz und Holzpellets (minus 2,3 Prozent) sowie Erdgas (minus 0,9 Prozent). Die Strompreise blieben im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Energiepreise insgesamt um 8,1 Prozent, wobei Heizöl um 14,7 Prozent und Kraftstoffe um 8,9 Prozent günstiger wurden.
Die Lebensmittelpreise stiegen im Oktober im Durchschnitt um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Molkereiprodukte (plus 2,0 Prozent), Gemüse (plus 1,8 Prozent) und Obst (plus 1,2 Prozent) verteuerten sich. Besonders deutlich war der Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (plus 6,2 Prozent), insbesondere bei Butter (plus 11,0 Prozent). Die Preise für Fleisch und Fleischwaren blieben unverändert, während Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent) leicht günstiger wurden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Lebensmittelpreise um 2,3 Prozent und damit etwas stärker als die Verbraucherpreise insgesamt.
Die Kerninflation, die die Preisentwicklung ohne Energie und Nahrungsmittel betrachtet, lag im Oktober 2024 bei 2,8 Prozent.