Georg Maier, der 57-jährige Landesvorsitzende der SPD Thüringen, wird sich am Samstag auf dem Landesparteitag in Bad Blankenburg erneut zur Wahl stellen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gibt es keinen Gegenkandidaten. Maier steht seit vier Jahren an der Spitze der Thüringer Sozialdemokraten. Die Partei verhandelt derzeit mit CDU und BSW über die Bildung einer Dreierkoalition, in der die SPD der kleinste Partner wäre. Wie die "Zeit" am 16. November 2024 berichtete, steht Maier seit vier Jahren an der Spitze der Thüringer Sozialdemokraten.
Neben dem Vorsitz werden auch die vier Vize-Posten neu besetzt. Landesgeschäftsführer Markus Giebe bestätigte gegenüber der dpa sechs Bewerbungen für diese Positionen. Drei der bisherigen Stellvertreter kandidieren erneut. Cornelia Urban, die bisherige stellvertretende Landesvorsitzende, tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr an. Interessant ist die Kandidatur der Thüringer Juso-Vorsitzenden Melissa Butt, die Maier in der Vergangenheit öffentlich kritisiert hatte. Dieser Punkt wird auch von der "Thüringer Allgemeinen" in einem Artikel vom 14. November 2024 aufgegriffen, in dem Maier sich zu den Vorwürfen der Jusos äußert.
Die SPD hatte bei der Landtagswahl Anfang September mit 6,1 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis in Thüringen eingefahren. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 15. November 2024, dass Maier eine Regierungsbeteiligung der SPD weiterhin an die Bedingung knüpft, dass im Landtag keine Entscheidungen mit wechselnden Mehrheiten getroffen werden, die die AfD einschließen. Diese Aussage unterstreicht die schwierige Situation der SPD, die zwischen dem Wunsch nach Regierungsbeteiligung und der Abgrenzung zur AfD steht. Auch der MDR Thüringen beleuchtete am 31. August 2024 in einem Portrait Georg Maiers die schwierige Lage der SPD im Wahljahr.
Die Wahl des neuen Landesvorstandes findet vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl im Februar statt. Ob auf dem Parteitag auch über den Kanzlerkandidaten diskutiert wird, ist derzeit noch offen. Laut Giebe liegt kein entsprechender Antrag vor. Die Frage, ob Kanzler Olaf Scholz oder Verteidigungsminister Boris Pistorius antreten soll, wird aber auch an der Thüringer Parteibasis kontrovers diskutiert. Wie der "Stern" am 15. November 2024 berichtete, haben sich Erfurts Ex-Oberbürgermeister Andreas Bausewein und der Oberbürgermeister von Gotha, Knut Kreuch, bereits für Pistorius ausgesprochen.
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