19.10.2024
Tigerbabys bringen Hoffnung für den Artenschutz im Tierpark Ströhen

Große Freude im Tierpark Ströhen: Tigerzwillinge geboren

Im Tierpark Ströhen in Niedersachsen wurde kürzlich eine erfreuliche Nachricht bekanntgegeben: Am 10. August 2024 brachte die Amurtiger-Mutter Amara zwei gesunde Tigerbabys zur Welt. Diese Geburt stellt einen bedeutenden Erfolg für den Erhalt der stark gefährdeten Art dar, die weltweit nur noch in begrenzter Zahl vorkommt.

Die Geburt der Tigerzwillinge

Die beiden Tigerbabys sind wohlauf und haben bereits ihre kleinen blauen Augen geöffnet. Das Geschlecht der Zwillinge ist derzeit noch unbekannt, eine Untersuchung zur Bestimmung wird in den kommenden vier bis sechs Wochen durchgeführt. Bis dahin haben die kleinen Tiger noch keine Namen erhalten, was für viele Tierparkbesucher eine spannende Frage bleibt.

Die junge Mutter Amara zeigt sich als fürsorgliche und aufmerksame Mutter. Laut den Angaben des Tierparks hat sie ihre Jungen bisher nicht aus den Augen gelassen und kümmert sich rund um die Uhr um ihre Neugeborenen. Raubtierpfleger Jürgen Grimberg hebt hervor, dass es sich für Amara und den Tigerkater Antaris um den zweiten Wurf handelt, was ein positives Zeichen für die Zucht dieser bedrohten Art ist.

Trennung von Vater und Nachwuchs

Obwohl Antaris, der Vater der Tigerbabys, großes Interesse an seinen Jungen zeigt, bleibt er vorerst von der Familie getrennt. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Sicherheit der Neugeborenen zu gewährleisten. „Momentan wäre es zu gefährlich, die Tiere wieder zusammenzuführen. Amara würde ihre Jungen verteidigen, auch wenn Antaris nichts Böses beabsichtigt“, erklärt Grimberg. Diese Vorsichtsmaßnahme soll sicherstellen, dass die Mutter ihre Jungen in Ruhe aufziehen kann, bis sie alt genug sind, um die Umgebung zu erkunden.

Der Sibirische Tiger: Eine bedrohte Art

Der Amurtiger, auch bekannt als Sibirischer Tiger, ist die größte der sechs noch existierenden Tigerunterarten und gilt als die größte aller Katzenarten. Diese majestätischen Tiere sind jedoch stark gefährdet. Schätzungen zufolge leben in freier Wildbahn nur noch etwa 400 bis 450 Sibirische Tiger. Die Hauptbedrohungen für diese Art sind die Reduzierung der Großwildbestände und Wilderei, die ihren natürlichen Lebensraum erheblich gefährden.

Der Tierpark Ströhen betont die Bedeutung dieser Geburt als Hoffnungsschimmer für den Schutz der Sibirischen Tiger. „Mit diesem besonderen Nachwuchs setzen wir ein Zeichen für den Schutz dieser bedrohten Raubkatzen, die in freier Wildbahn leider immer seltener werden“, erklärt das Tierpark-Team in einer Mitteilung. Die Geburt der Zwillinge wird als kleiner Lichtblick in den Bemühungen um den Erhalt dieser Art angesehen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Tigerbabys werden in den kommenden Wochen immer aktiver und beginnen, ihr Gehege zu erkunden. Dies ist ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung, da sie lernen müssen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden. Der Tierpark Ströhen plant, die beiden Tigerzwillinge in naher Zukunft der Öffentlichkeit vorzustellen, sobald sie alt genug sind, um sicher im Freien zu spielen.

Die Geschichte der Tiger im Tierpark Ströhen ist von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Amara ist die letzte Tochter des bekannten Tigerkaters Akbar, der im Tierpark von Hand aufgezogen wurde und 2018 im Alter von 20 Jahren verstarb. Der erste Wurf von Amara und Antaris im Frühjahr 2022 endete leider mit dem Verlust eines Jungtieres, was die Freude über die aktuellen Zwillinge umso größer macht.

Fazit

Die Geburt der Tigerzwillinge im Tierpark Ströhen ist nicht nur ein erfreuliches Ereignis für die Mitarbeiter und Besucher des Parks, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Sibirischen Tiger. Die Bemühungen um den Schutz dieser majestätischen Tiere sind von großer Bedeutung, da ihre Population in freier Wildbahn weiterhin gefährdet ist. Mit der Geburt dieser beiden Tigerbabys wird ein weiterer Schritt in Richtung einer gesunden und stabilen Population dieser beeindruckenden Art gemacht.

Der Tierpark Ströhen wird weiterhin alles tun, um das Wohl der Tiger und ihrer Nachkommen zu gewährleisten und die Öffentlichkeit über die Herausforderungen und Erfolge im Artenschutz zu informieren.

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