19.10.2024
Gamescom 2024: Besucherrekord und digitale Innovationen im Fokus

Computerspielemesse: Gamescom mit 335.000 Besuchern

Die Gamescom, die weltweit größte Messe für Computerspiele, hat in diesem Jahr ein starkes Besucherinteresse verzeichnet. Insgesamt strömten 335.000 Menschen auf das Kölner Messegelände, was einen Anstieg von etwa 15.000 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahl liegt jedoch unter dem Rekord von 2019, als 373.000 Besucher die Messe besuchten. Die Veranstalter hatten jedoch bereits im Vorfeld betont, dass sie nicht mit einem solchen Andrang rechnen, da die Situation damals sehr gedrängt war.

Die Messe fand über fünf Tage statt und zog sowohl Fachbesucher als auch Spielbegeisterte an. Von den insgesamt 335.000 Besuchern waren etwa 32.000 Fachbesucher, wobei der größte Zuwachs im Fachpublikum aus Nordamerika und Japan kam. Die Veranstalter der Gamescom, die Koelnmesse und der Branchenverband Game, äußerten sich zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung.

Ein bemerkenswerter Aspekt der diesjährigen Gamescom war die digitale Reichweite. Mit 310 Millionen digitalen Zugriffen auf die Angebote der Messe wurde ein neuer Rekord erreicht. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es nur 180 Millionen Zugriffe. Dies zeigt die zunehmende Bedeutung der digitalen Präsenz für eine Veranstaltung, die ursprünglich vor allem auf persönliche Interaktionen abzielte. Gerald Böse, der Geschäftsführer der Koelnmesse, betonte die Strahlkraft der Gamescom als das bedeutendste Event für die Gaming-Branche weltweit.

Auf der Messe präsentierten 1.462 Aussteller aus 64 Ländern ihre neuesten Produkte, darunter Computer- und Videospiele sowie Dienstleistungen. Ein bemerkenswerter Anteil von 71 Prozent der Aussteller kam aus dem Ausland, was die internationale Ausstrahlung der Veranstaltung unterstreicht. Die Gamescom bietet nicht nur eine Plattform für große Unternehmen, sondern auch für kleinere Indie-Entwickler, die ihre innovativen Ideen und Produkte vorstellen können.

In den letzten Jahren hat sich die Ausrichtung der Gamescom verändert. Während die Messe früher stark auf die Community und die Interaktion mit den Spielern fokussiert war, wird sie zunehmend auch von Influencern und Content-Creatorn geprägt. In diesem Jahr wurden die Akkreditierungsrichtlinien für Content-Creator verschärft, was dazu führte, dass nur Influencer mit einer signifikanten Anzahl an Followern Zugang zu bestimmten Bereichen der Messe erhielten. Dies sorgte für gemischte Reaktionen unter den Besuchern, die sich teilweise darüber beschwerten, dass die Messe weniger für die breite Community und mehr für Influencer ausgelegt sei.

Die Stimmung auf der Messe war insgesamt positiv, auch wenn einige Besucher anmerkten, dass die Interaktion an den Ständen manchmal zu kurz kam. Viele Aussteller zeigten lediglich Trailer ihrer Spiele, während die Möglichkeit, die neuen Titel auszuprobieren, oft begrenzt war. Dies führte bei einigen Besuchern zu Enttäuschungen, insbesondere bei denen, die auf eine aktive Teilnahme gehofft hatten.

Ein weiteres Thema, das in diesem Jahr auf der Gamescom diskutiert wurde, war die Zukunft der Messe im Kontext der sich verändernden Gaming-Landschaft. Die Branche sieht sich Herausforderungen gegenüber, insbesondere durch die steigenden Kosten und die schwächere Nachfrage nach Videospielen, die nach den Boom-Jahren der Corona-Pandemie aufgetreten sind. Branchenvertreter fordern daher mehr staatliche Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Spieleentwickler zu stärken.

Die nächste Gamescom ist bereits für den Zeitraum vom 20. bis 24. August 2025 in Köln geplant. Die Veranstalter hoffen, auch in Zukunft ein starkes Interesse an der Messe zu wecken und die Interaktion mit der Community zu fördern, um die Gamescom als wichtigen Treffpunkt für die Gaming-Industrie zu erhalten.

Insgesamt zeigt die Gamescom 2024, dass das Interesse an Computerspielen ungebrochen ist und die Messe weiterhin eine zentrale Rolle in der Branche spielt. Die Kombination aus physischen und digitalen Elementen könnte der Schlüssel sein, um die Attraktivität der Veranstaltung in den kommenden Jahren zu sichern.

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