September 28, 2024
Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah durch israelische Angriffe bestätigt

Israelische Armee: Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff getötet

Die israelische Armee hat am Freitag bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut nach eigenen Angaben Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Dies wurde am Samstag von Armeesprecher Nadav Shoshani im Onlinedienst X bekannt gegeben. Auch Armeesprecher David Avraham bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, Nasrallah sei bei den Angriffen auf die libanesische Hauptstadt am Freitag „eliminiert“ worden. „Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren“, teilte das israelische Militär mit. Auch der wichtige Hisbollah-Kommandeur für den Süden des Landes, Ali Karaki, sei ums Leben gekommen, so die israelische Armee. Die Botschaft sei einfach, erklärte der Generalstabschef der israelischen Armee, Herzl Halevi, am Samstag. Israel wisse jeden zu erreichen, der seine Bürger bedrohe.

Aus dem Umfeld der Hisbollah verlautete am Samstag, die proiranische Miliz habe am Freitagabend den „Kontakt“ zu ihrem Anführer „verloren“. Nasrallahs Tod wollte die Quelle aber nicht bestätigen. Offiziell hat sich die Hisbollah bisher nicht zu Berichten über Nasrallahs Tod geäußert.

Israels Militär hatte nach eigener Darstellung am Freitag das Hauptquartier der Hisbollah angegriffen, das sich demnach unter Wohngebäuden befunden haben soll. Nach dem Angriff im Vorort Haret Hreik nahe des Flughafens waren dichte Rauchwolken zu sehen und anschließend große Trümmerberge. Staatlichen Medien zufolge wurden mehrere Gebäude komplett zerstört. Deshalb könnte es Dutzende oder sogar Hunderte Tote geben. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden mindestens sechs Menschen getötet und 91 verletzt.

Nasrallah stand seit 1992 an der Spitze der Schiitenmiliz. Er war einer der schwierigsten Gegenspieler Israels. Er stimmte sich eng mit dem Iran und dessen Revolutionsgarden (IRGC) ab, dem wichtigsten Unterstützer der Hisbollah. Er hat die Miliz in eine deutlich mächtigere und gefährlichere Organisation verwandelt als sie in der Zeit seines Vorgängers war. 

In Syrien strömten am Freitagabend bereits Menschen im letzten großen Rebellengebiet Idlib auf die Straße, um den zu dem Zeitpunkt nicht bestätigten Tod von Nasrallah zu feiern, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Oppositionellen in Syrien betrachten die Hizbullah als einen der wichtigsten Handlanger ihres größten Feindes, Präsident Baschar al-Assad. In Syrien war 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Hizbullah schickte damals aus dem Libanon rund 7.000 Kämpfer in das Nachbarland, um die Regierung von Präsident Assad mithilfe des Irans und Russlands gegen vorwiegend sunnitische Rebellen zu unterstützen.

Quelle: AFP/dpa

„Hassan Nasrallah ist tot“, erklärte Armeesprecher Nadav Shoshani am Samstag im Onlinedienst X, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.

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