Für Dino Toppmöller, Trainer von Eintracht Frankfurt, steht am kommenden Samstag ein besonderes Spiel an: Das Heimspiel gegen den VfL Bochum, seinen ehemaligen Verein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, spielte Toppmöller vor 23 Jahren für den VfL in der zweiten Bundesliga und erzielte in Schweinfurt sein einziges Tor für den Verein. Damals noch ein junger Spieler mit lockigem Haar, steht er nun als erfahrener Bundesligatrainer am Spielfeldrand.
„Es war eine tolle Zeit in Bochum. Ich war ein junger Kerl, und auch wenn ich nicht so viel gespielt habe, konnte ich dazu beitragen, dass wir damals aufgestiegen sind“, erinnert sich Toppmöller laut FAZ an seine Zeit im Revier. Auch sein Vater, Klaus Toppmöller, trainierte später den VfL und führte ihn in den UEFA-Pokal. Diese gemeinsamen Momente hätten „eine emotionale Bindung hergestellt“, so Toppmöller.
Die Begegnung zwischen Frankfurt und Bochum versprüht einen Hauch von Retro-Fußball. Die vergangenen Spiele zwischen beiden Teams waren von intensiven Zweikämpfen und unvorhersehbaren Spielverläufen geprägt. Dreimal in Folge endete das Duell 1:1. Auch dieses Mal erwartet Toppmöller, wie die FAZ berichtet, eine intensive Partie. Historisch betrachtet ist die Bilanz für Bochum positiv: Der VfL hat in der Bundesliga häufiger gegen die Eintracht gewonnen als gegen jeden anderen Verein.
Trotz der aktuellen Tabellensituation des VfL – letzter Platz mit nur einem Punkt – warnt Toppmöller vor dem Gegner. Bochum hat in acht Spielen sieben Tore erzielt. Die jüngste Entlassung des Trainers und weiterer Verantwortlicher erschwert die Spielvorbereitung für die Eintracht zusätzlich. Der neue Trainer Markus Feldhoff soll nun den VfL retten, was in der Vergangenheit bereits einigen seiner Vorgänger gelang. Wie der Wiesbadener Kurier berichtet, macht die neue Situation die Vorbereitung für die Eintracht nicht einfacher, da Feldhoffs bisheriges Spiel eine andere Taktik aufwies als gegen die anderen Bundesligisten.
Im Spiel gegen den FC Bayern vergangene Woche stand Bochum tief in der eigenen Hälfte. Toppmöller erwartet jedoch nicht, dass sie sich gegen Frankfurt nur hinten reinstellen werden. „Das ist gar nicht ihr Spiel“, wird er in der FAZ zitiert. Auch gegen die Bayern hätten die Bochumer immer wieder versucht, Druck aufzubauen und Chancen zu kreieren.
Die Eintracht hat nach einem kleinen Formtief ihre Topform wiedergefunden. Stürmer Hugo Ekitiké ist laut Toppmöller „bereit für die Startelf“. Der enge Spielplan der Eintracht stellt den Trainer jedoch vor Herausforderungen. Die Rotation der Startelf ist notwendig, um die Spieler fit zu halten. So gab zuletzt der 21-jährige Nathaniel Brown sein Startelfdebüt als Linksverteidiger und zeigte eine hervorragende Leistung. Auch Nnamdi Collins überzeugte in der Abwehr, nachdem Arthur Theate gegen Gladbach die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Ob Collins gegen Bochum spielen kann, ist laut Toppmöller noch offen. Eine weitere Option wäre Niels Nkounkou, der ausgeruht ist.
Toppmöller, wie die Borkener Zeitung berichtet, „kann nicht versprechen, dass wir haushoch gewinnen“. Er will seiner Mannschaft aber vorleben, dass sie das Spiel ernst nehmen muss. Seine Sympathien für den VfL legt er für 90 Minuten ab. „Ich drücke dem VfL immer noch die Daumen, weil ich dort viele Leute kenne und aus alter Verbundenheit“, sagt er. Eine Ausnahme gebe es jedoch: „Wenn es gegen uns geht.“
Der VfL Bochum steht nach einem desaströsen Saisonstart mit nur einem Punkt aus acht Spielen am Tabellenende. Wie die FAZ berichtet, wurden Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau entlassen. Auch der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis legte sein Amt nieder. Der neue Interimstrainer Markus Feldhoff will mit einer mutigen Mannschaft auftreten und den ersten Saisonsieg einfahren.
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