Trekking-Stöcke haben sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für Wanderer und Trekking-Enthusiasten entwickelt. Ursprünglich vor allem für den Einsatz bei steilen Abstiegen empfohlen, bieten sie zahlreiche Vorteile, die das Wandern insgesamt angenehmer und sicherer gestalten können. In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte der Verwendung von Trekking-Stöcken beleuchtet, einschließlich ihrer Vorteile, der richtigen Handhabung und der Überlegungen, ob sie für jeden Wanderer sinnvoll sind.
Die Verwendung von Trekking-Stöcken kann eine Vielzahl von Vorteilen mit sich bringen. Dazu gehören:
- Entlastung der Gelenke: Trekkingstöcke können die Belastung der Knie und anderer Gelenke beim Bergabgehen um bis zu 22 % reduzieren. Dies ist besonders wichtig bei langen Abstiegen oder wenn schwere Rucksäcke getragen werden. - Verbesserung der Balance: Stöcke bieten zusätzliche Stabilität, insbesondere auf unebenen oder rutschigen Untergründen. Sie fungieren als zusätzliche Kontaktpunkte mit dem Boden und helfen, das Gleichgewicht zu halten. - Unterstützung beim Auf- und Abstieg: Beim Bergaufgehen können Trekkingstöcke als zusätzliche Antriebskraft dienen, während sie beim Abstieg einen festen Punkt zum Abstützen bieten. - Verteilung der körperlichen Belastung: Durch den Einsatz von Stöcken wird die körperliche Anstrengung gleichmäßiger auf Beine und Oberkörper verteilt, was die Ausdauer erhöht und die Ermüdung verringert.Die Auswahl der richtigen Trekkingstöcke ist entscheidend für deren Effektivität. Es gibt verschiedene Materialien, Längen und Bauarten, die je nach individuellem Bedarf und Einsatzgebiet variieren können.
Trekkingstöcke sind in der Regel aus Aluminium oder Carbon gefertigt. Aluminiumstöcke sind robuster und günstiger, während Carbonstöcke leichter und besser in der Lage sind, Vibrationen zu absorbieren. Die Wahl des Materials hängt von den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Einsatz ab.
Die Länge der Trekkingstöcke sollte so eingestellt werden, dass der Arm einen Winkel von etwa 90 Grad bildet, wenn der Stock senkrecht auf dem Boden steht. Bei steilen Anstiegen können die Stöcke etwas kürzer eingestellt werden, während sie beim Abstieg länger sein sollten, um den Druck auf die Knie zu reduzieren.
Um die Vorteile von Trekkingstöcken optimal zu nutzen, ist es wichtig, die richtige Technik anzuwenden. Es gibt zwei Haupttechniken:
- Diagonaltechnik: Diese Technik wird in flachem Gelände angewendet, wobei der rechte Stock mit dem linken Bein und umgekehrt abwechselnd eingesetzt wird. - Doppelstocktechnik: Diese Technik eignet sich besonders für steile Anstiege und Abstiege, bei der beide Stöcke gleichzeitig eingesetzt werden, um Stabilität und Unterstützung zu bieten.Die Entscheidung, ob Trekkingstöcke verwendet werden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die medizinische Kommission der UIAA empfiehlt den Einsatz von Trekkingstöcken insbesondere für:
- Ältere Wanderer - Menschen mit Übergewicht - Personen mit Gelenk- oder Rückenproblemen - Wanderungen mit schwerem GepäckTrotz ihrer Vorteile gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Trekkingstöcken. Dazu gehören:
- Überbeanspruchung der Arme: Bei unsachgemäßer Handhabung können die Arme und Schultern überlastet werden. - Reduzierung des Gleichgewichtstrainings: Wenn Wanderer sich zu sehr auf die Stöcke verlassen, kann dies zu einer Schwächung des natürlichen Gleichgewichtssinns führen. - Unsachgemäße Verwendung: In schwierigem Gelände können Stöcke verkanten und dadurch zu Stürzen führen.Trekking-Stöcke sind ein wertvolles Hilfsmittel für Wanderer, die ihre Gelenke schonen und ihre Balance verbessern möchten. Bei richtiger Anwendung und in geeigneten Terrains können sie die Wandererfahrung erheblich bereichern. Es ist jedoch wichtig, die richtige Technik zu erlernen und die Stöcke nur dann zu verwenden, wenn sie tatsächlich einen Nutzen bieten. Die Entscheidung, ob Trekkingstöcke eingesetzt werden sollten, bleibt letztlich individuell und sollte auf den jeweiligen Wanderstil und die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sein.
Quellen: FAZ, Bergfreunde, Alpenverein, Mammutmarsch.
