Der US-Wahlkampf nimmt immer schärfere Töne an. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump droht im Falle eines Wahlsieges mit der Einführung von Zöllen von bis zu 200 Prozent auf aus Mexiko importierte Fahrzeuge. Diese Ankündigung sorgt für Besorgnis in der Automobilindustrie, sowohl bei ausländischen als auch bei US-amerikanischen Herstellern.
Trump begründete seine Drohung mit dem Schutz der nationalen Wirtschaft und dem Ziel, Arbeitsplätze in den USA zu halten. Er wirft Mexiko unfaire Handelspraktiken und die Ausnutzung von Schlupflöchern in bestehenden Handelsabkommen vor. Die mexikanische Regierung wies diese Vorwürfe zurück und kündigte Gegenmaßnahmen an, sollte Trump seine Drohung wahr machen.
Besonders betroffen von den angedrohten Zöllen wären die großen deutschen Automobilhersteller, die in Mexiko stark vertreten sind. „Mexiko ist ein sehr wichtiger Standort für die deutsche Automobilindustrie“, erklärte ein Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) gegenüber dem Sender Welt. Die deutschen Hersteller hätten dort eigene Werke, in denen im vergangenen Jahr mit 716.000 Pkw ein neuer Fertigungsrekord erzielt worden sei.
Volkswagen, Audi, Mercedes-Benz und BMW produzieren in Mexiko für den amerikanischen Markt und profitieren dabei vom USMCA-Handelsabkommen zwischen Mexiko, Kanada und den USA. Auch zahlreiche deutsche Zulieferer haben sich in Mexiko angesiedelt. Laut VDA gibt es dort 333 Standorte.
Sollte Trump die Zölle tatsächlich einführen, würde dies die Produktion in Mexiko verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hersteller auf dem wichtigen US-Markt beeinträchtigen. Experten befürchten, dass die Zölle zu höheren Preisen für Neuwagen in den USA führen und die Nachfrage nach deutschen Fahrzeugen dämpfen könnten.
Die deutschen Autobauer stehen damit vor einer ungewissen Zukunft. Neben den Handelskonflikten und der drohenden Rezession kommt nun auch noch die Unsicherheit über die US-Handelspolitik hinzu. Ob Trump seine Drohung wahr macht, wird sich nach der Wahl zeigen. Bis dahin bleibt den deutschen Herstellern nur, die Entwicklungen in den USA genau zu beobachten und sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten.
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