Der programmierte Konflikt zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem aktuellen Fed-Chef Jerome Powell ist ein wiederkehrendes Thema in der Finanzwelt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) bereits 2024 berichtete, birgt Trumps wirtschaftspolitische Agenda, die durch Steuersenkungen, Deregulierungen und eine restriktive Einwanderungspolitik gekennzeichnet ist, ein erhebliches Inflationspotential. Diese Maßnahmen könnten den Druck auf Löhne und Preise erhöhen und somit die Geldpolitik der Fed vor Herausforderungen stellen.
Die FAZ analysierte seinerzeit, dass ein Konflikt zwischen Trump und Powell nahezu unausweichlich sei, sollte Trump erneut ins Amt gewählt werden. Powells Unabhängigkeit und sein Fokus auf Preisstabilität könnten mit Trumps Wunsch nach einer wachstumsorientierten Politik kollidieren. Wie die NZZ im Juli 2021 berichtete, sah sich Powell bereits während Trumps erster Amtszeit mit Kritik und Druck konfrontiert, die Leitzinsen niedrig zu halten. Powell widerstand diesem Druck und betonte die Unabhängigkeit der Fed.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Inflation in den USA weiterhin ein Thema ist. Wie die Tagesschau am 23. August 2024 meldete, stellte Powell in Jackson Hole eine baldige Zinssenkung in Aussicht. Experten gehen davon aus, dass diese im September erfolgen könnte. Powell betonte jedoch, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei sei und die Fed weiterhin datenabhängig agieren werde. Diese vorsichtige Herangehensweise deutet darauf hin, dass die Fed die möglichen inflationären Auswirkungen von Trumps Politik im Blick behält.
Die DZ Bank analysierte im August 2024 die Situation in Jackson Hole und erwartete, dass Powell zwar die Weichen für eine Zinswende stellen, aber keinen großen Zinsschritt ankündigen würde, um Rezessionssorgen zu vermeiden. Dies unterstreicht die komplexe Situation, in der sich die Fed befindet: Einerseits der Druck, die Wirtschaft zu stützen, andererseits die Notwendigkeit, die Inflation im Zaum zu halten.
Die Frage, wie Trump im Falle einer Wiederwahl auf die Geldpolitik der Fed reagieren würde, bleibt offen. Während seiner ersten Amtszeit kritisierte er Powell wiederholt öffentlich und drohte sogar mit dessen Entlassung. Ob er in einer zweiten Amtszeit einen direkteren Einfluss auf die Fed nehmen würde, beispielsweise durch die Ernennung loyaler Mitglieder in den Zentralbankrat, ist ungewiss. Die Unabhängigkeit der Fed und ihre Fähigkeit, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, sind entscheidend für die Stabilität der US-Wirtschaft.
Die Situation bleibt also weiterhin angespannt. Der potenzielle Konflikt zwischen Trump und der Fed, der bereits 2024 von der FAZ prognostiziert wurde, ist durch die anhaltende Inflation und die bevorstehenden wirtschaftspolitischen Entscheidungen der neuen Regierung aktueller denn je.
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