In den frühen Morgenstunden des 8. November 2024 blockierten etwa 15 bis 20 Tierschützer zwei Zufahrten einer Lederfabrik in Memmingen. Wie die Polizei mitteilte, kam es dadurch zu Betriebsstörungen. Die Aktion richtete sich gegen den Fleischkonzern Tönnies und dessen geplante Expansion, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet (Zeit Online, 08.11.2024). Die Fabrik gehört derzeit noch dem niederländischen Konzern Vion, soll aber im Zuge der Übernahme mehrerer Rinderschlachthöfe und dazugehöriger Standorte durch Tönnies ebenfalls an den deutschen Fleischkonzern übergehen (n-tv, 08.11.2024).
Die Tierschutzgruppe „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ bekannte sich zu der Protestaktion. Ein Polizeisprecher erklärte, die Aktivisten hätten sich teilweise angekettet und Äpfel vor einer der Zufahrten ausgeschüttet. Zwei LKWs konnten die Fabrik aufgrund der Blockade nicht erreichen. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Nötigung in zwei Fällen ein (Zeit Online, 08.11.2024).
Tönnies ist Deutschlands größter Fleischkonzern und steht seit Jahren in der Kritik von Tierschützern. Im Jahr 2020 geriet das Unternehmen aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und eines Corona-Massenausbruchs mit über 1500 Infizierten in einer seiner Fabriken in die Schlagzeilen (Zeit Online, 08.11.2024). Die geplante Übernahme der Vion-Standorte, darunter die Lederfabrik in Memmingen, hat die Kritik der Tierschützer erneut befeuert (n-tv, 08.11.2024).
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Übernahme der Vion-Standorte durch Tönnies weiterentwickelt und welche weiteren Aktionen von Tierschutzorganisationen folgen werden. Die Polizei Memmingen kündigte an, die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Sitzblockade fortzusetzen.
Quellen: