17.10.2024
Ulms NBA-Abenteuer: Deutsche Basketball-Talentschmiede auf USA-Reise

Bundesliga-Basketballer in USA: Das steckt hinter Ulms NBA-Premiere

Es ist ein Novum im deutschen Basketball: Ratiopharm Ulm, amtierender Meister der Basketball-Bundesliga (BBL), reiste als erste deutsche Mannschaft in die USA, um dort gegen ein NBA-Team anzutreten. Doch was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Reise?

Die Einladung zu dem Testspiel gegen die Portland Trail Blazers kam überraschend für die Ulmer. „Wir fühlen uns sehr geschmeichelt“, sagte Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath gegenüber der „Sport Bild“. Die Anfrage erfolgte per WhatsApp, wie basketball-world.news berichtete. Doch warum fiel die Wahl der Blazers ausgerechnet auf Ulm, und nicht auf einen der deutschen Top-Clubs wie Bayern München oder Alba Berlin?

Ulm: Sprungbrett in die NBA

Der Grund liegt in Ulms exzellentem Ruf als Talentschmiede. In den vergangenen Jahren haben sich die Ulmer zu einem echten Sprungbrett für junge Talente auf dem Weg in die NBA entwickelt. Mit Killian Hayes (2020), Pacome Dadiet und Juan Nunez (beide 2024) wurden in den letzten Jahren gleich drei ehemalige Ulmer Spieler in der NBA-Draft ausgewählt.

Auch in der aktuellen Ulmer Mannschaft stehen mit Noa Essengue und Ben Saraf zwei Spieler, die das Potenzial für die NBA besitzen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, galt das Interesse der NBA-Scouts, die zahlreich beim Spiel in Portland anwesend waren, vor allem diesen beiden Talenten. „Scouts gehen bei uns ein und aus“, bestätigte Leibenath gegenüber basketball-world.news.

Belastungsprobe für die Ulmer

Die Reise in die USA stellte für die Ulmer eine enorme Belastungsprobe dar. Mitten in der Saison mussten sie eine 25.000 Kilometer lange Reise über Vilnius, Bamberg, Istanbul, Portland, Oldenburg und Gran Canaria auf sich nehmen. Sechs Spiele in 16 Tagen – ein Mammutprogramm, das die Ulmer an ihre Grenzen brachte. „Noch nie zuvor in der Geschichte der BBL hat ein Team die Saison unterbrochen“, schrieb die Sport Bild.

Trotz der Strapazen wollten sich die Ulmer die Chance, gegen ein NBA-Team zu spielen, nicht entgehen lassen. „Wir freuen uns auf die Herausforderung, als erste deutsche Clubmannschaft ein Testspiel in den USA gegen ein NBA-Team zu spielen. Es ist etwas ganz Besonderes“, sagte der Ulmer Spieler Thomas Klepeisz dem ORF.

Mehr als nur ein Testspiel

Das Spiel in Portland war für Ulm weit mehr als nur ein Testspiel. Es war eine Auszeichnung für die hervorragende Jugendarbeit des Clubs und ein Schaufenster für die größten Talente im deutschen Basketball. Obwohl das Ergebnis zweitrangig war, zeigten die Ulmer eine starke Leistung und unterlagen den Trail Blazers nur knapp mit 100:111.

Die Reise nach Übersee zeigt, dass der deutsche Basketball international immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ulm hat mit seinem Auftritt in Portland Geschichte geschrieben und gleichzeitig den Weg für weitere deutsche Teams in die NBA geebnet.

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