Die Spannungen im Nahen Osten verschärfen sich weiter, nachdem iranische Raketen auf Israel abgefeuert wurden. Als Reaktion auf den Angriff hat die US-Regierung neue Sanktionen gegen die Islamische Republik verhängt. Wie US-Außenminister Antony Blinken erklärte, zielen die Maßnahmen darauf ab, die finanziellen Mittel des iranischen Regimes zu beschränken, die zur Unterstützung des Atomprogramms, der Raketenentwicklung und von Terrororganisationen verwendet werden.
Die neuen Sanktionen treffen insbesondere Unternehmen, die im iranischen Ölhandel aktiv sind, sowie mehrere Schiffe, die iranisches Öl transportieren. Diese Maßnahmen wurden verkündet, während Israel und die USA über mögliche israelische Vergeltungsschläge gegen den Iran beraten.
Der Iran hatte am 1. Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert und damit gedroht, Israel „tödlich und präzise“ zu vergelten. US-Präsident Joe Biden riet Israel von Angriffen auf iranische Atomanlagen oder die Ölinfrastruktur ab. Es wird befürchtet, dass solche Angriffe zu iranischen Vergeltungsmaßnahmen gegen Ölfelder in Saudi-Arabien führen und die USA in einen weiteren Konflikt hineinziehen könnten, berichtete das „Wall Street Journal“.
Die EU plant ebenfalls, neue Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Diplomaten berichten, dass die Mitgliedstaaten damit auf die Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland reagieren wollen. Dieser Schritt wird im Zusammenhang mit dem andauernden Krieg in der Ukraine als besonders kritisch bewertet.
Die Situation im Nahen Osten ist durch die jüngsten Ereignisse extrem angespannt. Die Kämpfe zwischen Israel und seinen Gegnern im Libanon und im Gazastreifen dauern an. Trotz des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur, der traditionell als Ruhe- und Fastentag begangen wird, wurde israelischen Soldaten in den Kampfgebieten das Fasten untersagt, wie die „Times of Israel“ berichtete. In Israel herrscht angesichts des anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Libanon und der zunehmenden Spannungen mit dem Iran höchste Alarmbereitschaft.
Die israelische Zeitung „Times of Israel“ berichtete, dass allein in den ersten Stunden des Jom Kippur-Feiertags mehr als 120 Raketen auf Israel abgefeuert wurden. Das israelische Militär bestätigte später, dass im Laufe des Freitags insgesamt 230 Geschosse auf Israel abgefeuert wurden. Auch in der darauffolgenden Nacht heulten im Norden des Landes erneut die Warnsirenen.
Bei einem Drohnenangriff auf den Großraum Tel Aviv wurde ein Gebäude im Seebad Herzlia beschädigt. Nach Angaben des israelischen Militärs gab es dabei keine Verletzten. Die Luftabwehr konnte eine der beiden Drohnen abfangen. Ob der Schaden am Gebäude durch die zweite Drohne oder durch herabfallende Trümmer von Abwehrraketen verursacht wurde, ist unklar.
Es wird vermutet, dass die Drohnen von der Hisbollah-Miliz im Libanon gestartet wurden. Das israelische Militär hat sein Vorgehen gegen die proiranische Miliz in den letzten drei Wochen deutlich verstärkt. Bei israelischen Luftangriffen im Libanon wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut erneut zahlreiche Menschen getötet. Wie viele der Opfer Hisbollah-Mitglieder waren, ist unklar.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklung im Nahen Osten mit großer Sorge und sucht nach diplomatischen Lösungen, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern. Die USA und die EU haben ihre Bereitschaft erklärt, mit allen beteiligten Parteien zusammenzuarbeiten, um eine friedliche Lösung zu finden.
Die neue US-Regierung unter Präsident Biden hat deutlich gemacht, dass sie einen anderen Kurs im Nahen Osten einschlagen will als ihr Vorgänger. Die USA wollen sich wieder stärker in der Region engagieren und gleichzeitig den Dialog mit dem Iran suchen. Ob dieser Ansatz erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.
Die neue Eskalation im Nahen Osten zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um Konflikte friedlich zu lösen. Die Vereinten Nationen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Frieden und die Sicherheit in der Region zu gewährleisten.
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