September 11, 2024
Versöhnung durch Dialog: Klaus Jensen Stiftung ehrt engagiertes Duo 2024

Auszeichnung: Klaus Jensen Stiftung verleiht Versöhnungspreis 2024

Die Klaus Jensen Stiftung hat bekannt gegeben, dass der diesjährige Versöhnungspreis an das jüdisch-palästinensische Duo Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann verliehen wird. Diese Auszeichnung würdigt ihr Engagement für eine respektvolle Diskussionskultur im Kontext des anhaltenden Nahostkonflikts. Die Preisverleihung findet am 27. September 2024 in Trier statt und ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert.

Hassoun und Hoffmann haben seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza ein bundesweites Schulprojekt ins Leben gerufen, das Diskussionsrunden über den Nahostkonflikt anbietet. Diese Initiative hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen und wird von Schulen in ganz Deutschland stark nachgefragt. Klaus Jensen, der Vorsitzende der Stiftung, betonte, dass das Gesprächsformat von Hoffmann und Hassoun Maßstäbe für eine übergreifende Diskussionskultur setze.

Die Bedeutung des Versöhnungspreises

Der Versöhnungspreis der Klaus Jensen Stiftung wurde ins Leben gerufen, um zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich der Konfliktbearbeitung zu würdigen. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Zeichen gegen Gewalt zu setzen und eine Kultur der Gewaltfreiheit und Versöhnung zu fördern. Die Preisträger, Hassoun und Hoffmann, stehen exemplarisch für diese Werte, da sie durch ihre Arbeit Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und Perspektiven schlagen.

Jouanna Hassoun, die Tochter palästinensischer Flüchtlinge aus dem Libanon, und Shai Hoffmann, Sohn israelischer Eltern, haben in ihren Diskussionsrunden betont, dass es nicht darum geht, wer recht hat oder wer Unrecht hat. Vielmehr sei es wichtig, den Menschen in den Vordergrund zu stellen und zu überlegen, wie man in Deutschland füreinander einstehen kann. Diese Haltung ist besonders in Zeiten von Krieg, Vertreibung und Hass von großer Bedeutung.

Das Schulprojekt „Trialoge“

Im Rahmen ihres Schulprojekts „Trialoge“ legen Hassoun und Hoffmann großen Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander. Sie ermutigen die Schüler, zuzuhören und ausreden zu lassen, um Raum für die Empfindungen und Erlebnisse der Jugendlichen über den Nahostkonflikt zu schaffen. Diese Methodik fördert nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren und zu diskutieren.

Die Stiftung hat auch die Rolle der Bundeszentrale für politische Bildung gewürdigt, die Hassoun und Hoffmann im Mai 2024 als Botschafter für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet hat. Diese Anerkennung unterstreicht die Relevanz ihrer Arbeit und deren Einfluss auf die Gesellschaft.

Die Rolle der Klaus Jensen Stiftung

Die Klaus Jensen Stiftung wurde 2003 von Klaus Jensen gegründet, der von 2007 bis 2015 Oberbürgermeister von Trier war. Die Stiftung hat sich auf die Unterstützung von Projekten zur Gewaltprävention, Mediation und Versöhnung sowohl im In- als auch im Ausland spezialisiert. Malu Dreyer, die ehemalige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, ist Mitstifterin der Stiftung und ist mit Jensen verheiratet.

Die Stiftung sieht sich in der Verantwortung, eine Plattform für den Dialog zu schaffen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Versöhnung in Konfliktsituationen zu schärfen. Die Laudatio für die Preisträger wird von der Sozialpsychologin Eva Walther von der Universität Trier gehalten, die die Bedeutung des Engagements von Hassoun und Hoffmann hervorheben wird.

Fazit

Die Verleihung des Versöhnungspreises 2024 an Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann ist ein bedeutendes Ereignis, das die Wichtigkeit von Dialog und Verständnis in einer polarisierten Welt unterstreicht. In Zeiten globaler Konflikte und gesellschaftlicher Spannungen ist es entscheidend, dass Initiativen wie die von Hassoun und Hoffmann unterstützt und gewürdigt werden. Ihre Arbeit zeigt, dass es möglich ist, Brücken zu bauen und eine respektvolle Diskussionskultur zu fördern, die zur Versöhnung und zum friedlichen Miteinander beiträgt.

Die Klaus Jensen Stiftung setzt mit dieser Auszeichnung ein Zeichen für die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements und ermutigt andere, ähnliche Wege zu gehen, um Konflikte friedlich zu lösen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.

Quellen: Zeit.de, Süddeutsche.de

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