19.10.2024
Wahlsituation in Sachsen: Kretschmer zeigt sich optimistisch bei Stimmabgabe

Landtagswahl in Sachsen: Kretschmer bei Stimmabgabe optimistisch

Am 1. September 2024 haben in Sachsen die Landtagswahlen begonnen. Die Wahllokale öffneten um 8 Uhr und rund 3,3 Millionen wahlberechtigte Bürger sind aufgerufen, ihre Stimmen bis 18 Uhr abzugeben. Ministerpräsident Michael Kretschmer, der für die CDU kandidiert, zeigte sich bei seiner Stimmabgabe optimistisch und äußerte den Wunsch, die künftige Landesregierung anzuführen. „Es muss die sächsische Union sein. Wir sind hier in Sachsen, wir lassen uns nicht reinreden. Wir gehen unseren eigenen sächsischen Weg“, sagte Kretschmer in Dresden.

Die politische Landschaft in Sachsen ist derzeit durch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der AfD geprägt. In den letzten Wochen haben Umfragen gezeigt, dass die beiden Parteien nahezu gleichauf liegen. Bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren erzielte die CDU 32,1 Prozent der Zweitstimmen, während die AfD 27,5 Prozent erreichte. Kretschmer regiert aktuell in einer Koalition mit den Grünen und der SPD.

Die AfD strebt an, bei dieser Wahl über 40 Prozent der Stimmen zu erreichen und eine Alleinregierung zu bilden. Jörg Urban, der Spitzenkandidat der AfD, hat sich jedoch noch nicht öffentlich zu seiner Stimmabgabe geäußert. Im Vorfeld der Wahl hat die SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping ihre Bedenken geäußert und ein „mulmiges Gefühl“ beschrieben. Sie betonte, dass in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit mit der CDU bestanden habe und hoffte auf eine stabile Koalition.

Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat sich in den Umfragen als drittstärkste Kraft etabliert, mit Werten von bis zu 15 Prozent. Die SPD, die Linke und die Grünen hingegen müssen um ihren Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die politische Konkurrenz ist in Sachsen vielfältig, da insgesamt 19 Parteien mit Landeslisten antreten.

Die Wahlberechtigten haben die Möglichkeit, zwei Stimmen abzugeben: eine Erststimme für einen Direktkandidaten und eine Zweitstimme für eine Partei. Der Sächsische Landtag besteht aus 120 Sitzen, die durch 60 Direktmandate und 60 Listenmandate vergeben werden. Überhang- und Ausgleichsmandate könnten die Anzahl der Sitze im Landtag noch erhöhen.

Die Wahl wird als entscheidend für die zukünftige politische Ausrichtung Sachsens angesehen. Politische Analysten erwarten, dass die Ergebnisse der Wahl weitreichende Auswirkungen auf die Regierungsbildung haben werden. Kretschmer und die CDU stehen vor der Herausforderung, die Wähler zu mobilisieren und sich gegen die wachsende Konkurrenz der AfD zu behaupten.

Mit der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr werden die ersten Hochrechnungen und Prognosen zur Wahl erwartet. Die Spannung bleibt bis zum Abend bestehen, wenn die Wähler entscheiden, welche Parteien die nächsten fünf Jahre im Sächsischen Landtag vertreten werden.

Die Landtagswahl in Sachsen ist nicht nur ein Test für die politischen Kräfteverhältnisse im Freistaat, sondern auch ein Indikator für die Stimmung in Ostdeutschland insgesamt. Die Wähler sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und damit aktiv an der Gestaltung der politischen Zukunft Sachsens mitzuwirken.

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