19.10.2024
Flugchaos weicht Verhandlungshoffnung bei Lufthansa
Nach einem Warnstreik des Bodenpersonals der Lufthansa, der an mehreren deutschen Flughäfen zu weitreichenden Ausfällen im Flugverkehr geführt hatte, wurden die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Fluggesellschaft wieder aufgenommen. Der Streik, der 27 Stunden andauerte, begann am Mittwoch und endete am darauffolgenden Donnerstag, mit dem Ziel, ein verbessertes Angebot des Arbeitgebers zu erreichen. Rund 900 Flüge wurden während des Ausstandes gestrichen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen für Passagiere führte. Im Zentrum des Tarifkonflikts stehen die Forderungen von Verdi nach einer Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent für die etwa 25.000 Beschäftigten verschiedener Lufthansa-Gesellschaften. Die Gewerkschaft verlangt mindestens 500 Euro monatlich mehr und setzt sich zudem für eine konzernweite Inflationsprämie von 3000 Euro ein. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll ein Jahr betragen. Seitens Lufthansa wurde für einen Zeitraum von drei Jahren ein Angebot über 13 Prozent mehr Gehalt sowie eine Inflationsprämie unterbreitet. Die Tarifverhandlungen fanden am Frankfurter Flughafen statt, wo Vertreter beider Seiten zusammenkamen, um die Gespräche fortzusetzen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell ein Kompromiss gefunden werden kann, um weitere Arbeitskämpfe zu vermeiden und die Betriebssicherheit für Passagiere und die Fluggesellschaft zu gewährleisten. Die Auswirkungen des Warnstreiks waren an den betroffenen Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin deutlich spürbar. Neben den Flugabsagen kam es zu langen Wartezeiten und Unannehmlichkeiten für Fluggäste. Der Streik zeigte, dass die Verhandlungsbereitschaft auf beiden Seiten vorhanden ist, da eine schnelle Wiederaufnahme der Gespräche erfolgte. Lufthansa kritisierte die frühe Eskalation des Konflikts, während Verdi betonte, die Lösung am Verhandlungstisch anzustreben. Marvin Reschinsky, Verdi-Verhandlungsführer, äußerte sich in der vergangenen Woche dazu, dass es nun an der Lufthansa liege, mit einem guten Angebot zu einem Abschluss zu kommen. Die aktuellen Verhandlungen sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur die Interessen der Arbeitnehmer und des Unternehmens betreffen, sondern auch die Zuverlässigkeit und Planbarkeit für die Passagiere und damit die Reputation der Lufthansa. Der Ausgang dieser Gespräche wird daher von vielen Beteiligten mit Spannung erwartet.
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