Der nordrhein-westfälische Einzelhandel blickt mit gedämpftem Optimismus auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Wie die Sprecherin des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, Carina Peretzke, gegenüber der dpa (ZEIT ONLINE, 8. November 2024) erklärte, herrsche weiterhin eine angespannte Konsumstimmung aufgrund anhaltender Unsicherheiten und Krisen. Die Händler rechnen für November und Dezember lediglich mit einem nominalen Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Gesamtumsatz von 26,5 Milliarden Euro entspricht. Diese Zahlen sind nicht inflationsbereinigt.
Trotz der gedämpften Gesamtstimmung gibt es auch positive Signale. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer zeigt eine leicht anziehende Kauflaune. Laut Peretzke plant mehr als die Hälfte der Verbraucher, ähnlich viel Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben wie im Jahr 2023. Dies deutet auf ein stabiles Weihnachtsgeschäft und ein versöhnliches Jahresende hin. Für einige Branchen in NRW stellt das Weihnachtsgeschäft einen erheblichen Anteil des Jahresumsatzes dar – in manchen Fällen bis zu einem Viertel, so die dpa (ZEIT ONLINE, 8. November 2024).
Während sich die allgemeine Wirtschaftsstimmung in Nordrhein-Westfalen laut einer Ifo-Umfrage unter 1.500 Unternehmen zuletzt verbessert hat, scheint dieser Trend den Einzelhandel nicht zu erreichen. Im Gegenteil: Die befragten Einzelhändler äußerten sich im Hinblick auf die aktuelle Geschäftslage und ihre Erwartungen pessimistischer als in den Vormonaten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den bundesweiten Zahlen wider. Der HDE hat seine Prognose für 2024 nach unten korrigiert und erwartet inflationsbereinigt lediglich ein Umsatzniveau auf Höhe des Vorjahres.
Die anhaltende Kaufzurückhaltung und Sparsamkeit der Verbraucher belastet den Handel bundesweit. Die anhaltende Inflation und die damit verbundenen Preissteigerungen verstärken diese Tendenz zusätzlich. Es bleibt abzuwarten, ob sich die leichte Verbesserung der Konsumstimmung in den kommenden Wochen weiter fortsetzt und das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel in NRW doch noch positiver ausfällt als prognostiziert.
Auch andere Medien berichten über die Konsumlaune der Deutschen im Hinblick auf Weihnachten. Die Tagesschau (tagesschau.de, 6. November 2024) meldet, dass die Deutschen im Schnitt knapp 300 Euro für Geschenke ausgeben wollen. Der HDE hofft trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage auf ein stabiles Weihnachtsgeschäft. In einer HDE-Umfrage gaben 53 Prozent der befragten Nicht-Lebensmittelhändler an, ein schlechteres oder sogar deutlich schlechteres Weihnachtsgeschäft zu erwarten. Ausnahmen bilden lediglich die Branchen Sportartikel und Elektronik, die mit höheren Umsätzen rechnen.
Der stern (stern.de, 8. November 2024) berichtet ebenfalls über den Pessimismus der Händler in NRW. Der Artikel betont die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für den Einzelhandel, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, wo die Vorweihnachtszeit traditionell stark zum Jahresumsatz beiträgt.
