Die Zahl der Jugendlichen, die aufgrund von Alkoholvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist in mehreren Bundesländern rückläufig. Wie die Zeit (Zeit Online, 16.11.2024) unter Berufung auf die dpa berichtet, wurden in Sachsen-Anhalt im Jahr 2023 insgesamt 366 Jungen und Mädchen mit einer Alkoholvergiftung stationär behandelt. Das entspricht einem Rückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die DAK-Gesundheit, die die Zahlen des Statistischen Bundesamtes ausgewertet hat, beobachtet diesen positiven Trend in allen Altersgruppen zwischen 10 und unter 20 Jahren.
Besonders deutlich ist der Rückgang bei den 10- bis unter 15-jährigen Jungen. Hier sank die Zahl der Betroffenen um 49 Prozent von 43 auf 22. Auch bei den gleichaltrigen Mädchen gab es einen Rückgang um 33 Prozent von 66 auf 44 Fälle. Insgesamt wurden in Sachsen-Anhalt 203 Jungen und 163 Mädchen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt.
Auch in anderen Bundesländern zeigt sich ein ähnlicher Trend. N-tv (N-tv, 16.11.2024) meldet ebenfalls einen Rückgang der Fälle in Sachsen-Anhalt und verweist dabei auf die dpa als Quelle. In Niedersachsen wurden laut NDR (NDR, 14.11.2024) im Jahr 2023 770 Kinder und Jugendliche wegen Rauschtrinkens in Kliniken eingeliefert. Das sind 21 Prozent weniger als im Vorjahr. Der stärkste Rückgang zeigte sich bei den Jungen unter 15 Jahren mit einem Minus von 54 Prozent. In Sachsen sank die Zahl der jungen Rauschtrinker laut Stern (Stern, 16.11.2024) um zehn Prozent auf 884 Fälle. Dies ist der niedrigste Wert seit 2019. Auch in Hessen ist die Zahl der jugendlichen Rauschtrinker im Jahr 2023 gesunken, wie der Stern (Stern, 16.11.2024) berichtet. Dort kamen 552 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus – ein Rückgang von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Berlin meldet der Tagesspiegel (Tagesspiegel, 16.11.2024) einen Rückgang um 18 Prozent auf 146 Fälle.
Die DAK-Gesundheit sieht in den sinkenden Zahlen einen möglichen Erfolg von Präventionskampagnen wie "bunt statt blau", die sich an Schüler richten und für ein verändertes Trinkverhalten werben.
Trotz des positiven Trends weisen Experten darauf hin, dass die Zahlen weiterhin zu hoch sind. Jede Alkoholvergiftung bei einem jungen Menschen sei eine zu viel. Während die Krankenhauseinweisungen zurückgehen, sieht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beim generellen Alkoholkonsum wieder einen Anstieg, insbesondere beim sogenannten "Rauschtrinken" (Tagesspiegel, 16.11.2024).