Der konservative Regionalpräsident von Valencia, Carlos Mazón, steht nach der verheerenden Flutkatastrophe Ende Oktober unter starkem Druck. Wie die F.A.Z. berichtet, hat er nun zwei pensionierte Heeresgeneräle mit dem Wiederaufbau und der Wiederherstellung des Vertrauens der Bevölkerung beauftragt. Dieser Schritt erfolgt nach massiven Protesten, bei denen über 130.000 Demonstranten seinen Rücktritt forderten. Ihm wurde vorgeworfen, beim Krisenmanagement versagt zu haben. Die Flutkatastrophe, ausgelöst durch heftige Regenfälle am 29. Oktober, forderte in der Provinz Valencia mindestens 220 Todesopfer, acht Personen werden laut F.A.Z. noch vermisst. Die tagesschau meldete am 4. November sogar 217 bestätigte Todesopfer, die meisten davon in Valencia.
Die Demonstrationen richteten sich, wie tagesschau.de am 10. November berichtete, gegen das Krisenmanagement der Regionalregierung. Demonstranten kritisierten die ihrer Meinung nach zu späte Reaktion der Behörden und die schleppend angelaufene Katastrophenhilfe. Auch die tagesschau berichtete von gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen der Zentralregierung in Madrid und der Regionalregierung in Valencia. Die Regionalbehörden hatten das Mobilfunk-Warnsystem erst aktiviert, als das Wasser in einigen Ortschaften bereits meterhoch stand, so die tagesschau.
Die Bergungs- und Aufräumarbeiten gestalten sich weiterhin schwierig, wie die tagesschau berichtet. Über 3.000 Feuerwehrleute, 8.500 Militärangehörige und 10.000 Beamte der Nationalpolizei und Guardia Civil sind im Einsatz. Viele Gebäude sind weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, Straßen sind mit Schlamm bedeckt und blockiert. Die Lage in der betroffenen Region ist weiterhin angespannt. Wie der General-Anzeiger Bonn am 21. November berichtete, wurde die für Notfälle zuständige Regionalministerin Salomé Pradas entlassen, nachdem sie ihre Unkenntnis über die Existenz eines Warnsystems eingeräumt hatte.
Die Flutkatastrophe in Valencia Ende Oktober 2024, ausgelöst durch einen besonders zerstörerischen Kaltlufttropfen, auch bekannt als "Gota Fría", führte zu großflächigen Überschwemmungen und schweren Schäden, wie Wikipedia erläutert. Die enormen Regenmengen von bis zu 422 mm in acht Stunden lösten Sturzfluten und Schlammlawinen aus. Über 156 Quadratkilometer Land wurden überflutet und rund 190.000 Menschen waren direkt betroffen. Die Wikipedia Seite zur Flutkatastrophe erwähnt auch die historische Bedeutung von Überschwemmungen in Valencia, die bereits seit dem 14. Jahrhundert dokumentiert sind. Die geografische Lage Valencias auf einer flachen Schwemmebene erhöht das Überschwemmungsrisiko zusätzlich.
Die Zeit berichtet von einer steigenden Zahl der Todesopfer, die am 18. November mit 227 angegeben wurde. Weiterhin werden 13 Personen vermisst. Die Schäden werden auf Milliardenhöhe geschätzt. Die spanische Versicherungsbranche geht davon aus, dass die Summe an Entschädigungsleistungen die höchste in der spanischen Geschichte sein wird. Für das spanische Militär ist es der größte Einsatz in Friedenszeiten.
Quellen: