Die Energiewende in Deutschland schreitet voran, insbesondere im Bereich der Windenergie. Wie die Fachagentur Wind und Solar berichtet, wurden allein in Nordrhein-Westfalen (NRW) in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 bereits 558 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.311 Megawatt genehmigt. Diese Zahl wurde bei den „Windenergietagen NRW“ des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW) in Bad Driburg vorgestellt und stellt laut Fachagentur Wind und Solar, wie die Zeit berichtet, einen neuen Rekord für ein Bundesland dar. Den bisherigen Rekord hielt Niedersachsen mit 2.665 Megawatt genehmigter Leistung im gesamten Jahr 2016.
Die meisten Genehmigungen in NRW entfielen auf den Kreis Höxter mit 100 Anlagen und einer Leistung von 641 Megawatt. Im Kreis Siegen-Wittgenstein wurden 65 Anlagen (423 Megawatt) und im Kreis Borken 57 Anlagen (358 Megawatt) genehmigt. Der LEE NRW-Vorsitzende Hans-Josef Vogel begrüßte die Entwicklung und betonte den positiven Beitrag der Windenergie zum Wirtschaftswachstum und zur Erreichung der Klimaziele, wie unter anderem der Stern berichtet.
Bundesweit wurden in den ersten zehn Monaten 2024 rund 1.900 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 10.930 Megawatt genehmigt. Die Fachagentur Wind und Solar bezeichnet 2024 damit als das „genehmigungsstärkste Jahr in der Geschichte des deutschen Windenergieausbaus“. Auch bei den Inbetriebnahmen neuer Anlagen liegt NRW mit 117 Anlagen (575 Megawatt) bundesweit an der Spitze, gefolgt von Niedersachsen (87 Anlagen, 469 MW) und Schleswig-Holstein (85 Anlagen, 434 MW). Innerhalb von NRW führt der Kreis Paderborn mit 21 in Betrieb genommenen Anlagen (120 MW) die Statistik an.
Ende Oktober waren in Deutschland rund 28.647 Windräder an Land in Betrieb, die meisten davon in Niedersachsen (6.125), Brandenburg (4.059) und NRW (3.651). Diese Bundesländer belegen auch die ersten vier Plätze, wenn man die installierte Leistung betrachtet, wobei Schleswig-Holstein ebenfalls zu den führenden Ländern gehört. Die Fachagentur Wind und Solar, die diese Daten erhoben hat, ist ein gemeinnütziger Verein, der 2013 auf Initiative des Bundes gegründet wurde und dem Bund, Länder, Kommunen, Wirtschafts- und Naturschutzverbände sowie Unternehmen angehören.
Die beschleunigten Genehmigungsverfahren, wie sie der Bundestag im Juni 2024 beschlossen hat (Tagesschau), tragen offenbar Früchte. Durch Digitalisierung und den Abbau bürokratischer Hürden sollen die Verfahren um Monate verkürzt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat zudem eine Windenergie-an-Land-Strategie vorgelegt, um weitere Hemmnisse zu beseitigen und die Ausbauziele zu erreichen. Wie das BMWK berichtet, sollen bis 2030 mindestens 115 Gigawatt an Windenergieleistung an Land installiert sein.
Auch die EnBW setzt auf schnellere Genehmigungsverfahren und will in Burladingen (Baden-Württemberg) einen Windpark in deutlich kürzerer Zeit realisieren, wie das Unternehmen mitteilt. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort und die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen soll das Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. Das Land Baden-Württemberg unterstützt diese Bemühungen und hat eine Task-Force eingerichtet, um Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.
Die Entwicklung im Bereich der Windenergie zeigt, dass die Energiewende in Deutschland an Fahrt gewinnt. Die neuen gesetzlichen Regelungen, die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen sowie das Engagement der Bürgergesellschaft tragen dazu bei, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.
