Die Bayerischen Staatsforsten bauen ihre Windkraftkapazitäten im Staatswald weiter aus. Bis Frühjahr 2025 sollen drei neue Windparks in Oberbayern, Oberfranken und Mittelfranken entstehen, wie die dpa meldet. Die Suche nach den Projektentwicklern läuft bereits, die Verträge zur Standortsicherung sollen im März und April unterzeichnet werden.
Geplant sind bis zu neun Windenergieanlagen in der Gemeinde Pollenfeld (Landkreis Eichstätt, Oberbayern), bis zu vier Anlagen nahe Bamberg in Schlüsselfeld (Oberfranken) und bis zu sechs Anlagen in Ipsheim (Kreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim, Mittelfranken). Wie die Zeit am 29. November 2024 berichtete, verliefen die Gespräche mit den jeweiligen Gemeindeverwaltungen in allen drei Kommunen positiv. Die neuen Windparks sollen ausreichend Strom für etwa 71.000 Haushalte liefern.
Martin Neumeyer, Vorstandschef der Bayerischen Staatsforsten, hob hervor, wie wichtig die Berücksichtigung kommunaler Wünsche bei der Planung der Windenergieanlagen sei, insbesondere in Bezug auf die Anzahl der Windräder und die Beteiligung der Bürger. Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von etwa 8.000 Quadratkilometern Deutschlands größter Forstbetrieb.
Die bayerische Staatsregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt 500 Windräder im Staatswald zu errichten. Nach Angaben der Staatsforsten sind derzeit 101 Anlagen in Betrieb. Für weitere bis zu 135 Windräder wurden bereits 31 Standortsicherungsverträge abgeschlossen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zeigte sich mit dem Fortschritt beim Ausbau der Windkraft zufrieden.
Der Ausbau der Windenergie in Bayern war in den vergangenen Jahren durch die 10H-Regel, eine Abstandsregelung für Windräder zur Wohnbebauung, gebremst worden. Diese Regel wurde vor zwei Jahren gelockert. Trotzdem dauern Planungs- und Bauprozesse für Windenergieanlagen oft mehrere Jahre. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, plant die BaySF Bayernwind GmbH, eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Staatsforsten, ihren ersten eigenen Windpark in Oberfranken. Im Frankenwald, im Gemeindegebiet von Pressig (Landkreis Kronach), sollen bis zu neun Windräder entstehen, die rechnerisch Strom für rund 5.000 Haushalte erzeugen könnten. Der erzeugte Strom soll neben Privathaushalten auch den lokalen Unternehmen zugutekommen. Sechs der Windräder sollen von der BaySF Bayernwind betrieben werden, die übrigen drei Anlagen könnten von regionalen Unternehmen, Bürgern und der Kommune übernommen werden. Die Bürgerbeteiligung wird als wichtiges Mittel zur Erhöhung der Akzeptanz von Windenergieprojekten angesehen.
Die Bayerischen Staatsforsten haben ein Verfahren entwickelt, um Staatswaldflächen für Windenergieanlagen zur Verfügung zu stellen. Dabei stehen die Berücksichtigung kommunaler Interessen, die Akzeptanz der Bevölkerung sowie eine wald- und flächenschonende Umsetzung im Vordergrund. Interessierte Unternehmen können sich an Auswahlverfahren beteiligen, die auf der Webseite der Bayerischen Staatsforsten veröffentlicht werden. Die Angebote werden anhand verschiedener Kriterien bewertet, darunter die finanzielle Leistungsfähigkeit des Bieters, die Projektmanagementkompetenz und die Berücksichtigung kommunaler Belange. Die Bayerischen Staatsforsten wollen so eine zügige und umweltschonende Umsetzung der Windenergieprojekte gewährleisten.