Auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Mann im Weihnachtsmannkostüm einem vierjährigen Jungen möglicherweise mit einer Rute ins Gesicht geschlagen hat. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und eventuell Videoaufnahmen besitzen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Auch die ZEIT berichtete darüber.
Der Vorfall ereignete sich am Montag. Laut Polizei soll der 62-jährige Mann dem Jungen mit der Rute ins Gesicht geschlagen haben, nachdem dieser ihm die Zunge herausgestreckt hatte. Daraufhin erstattete die Mutter des Kindes Anzeige wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Der Nordkurier (nordkurier.de) berichtet, dass der Weihnachtsmann die Vorwürfe als „Blödsinn“ bezeichnet und erklärt, er habe dem Jungen lediglich einen „Klaps“ seitlich in Richtung Gesäß verpasst, nachdem dieser ihm wiederholt die Zunge herausgestreckt und ihn als „doof“ beschimpft habe. Der Mann, der nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten als Weihnachtsmann tätig ist, möchte die Situation deeskalieren und vorerst nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt erscheinen.
Der NDR (ndr.de) interviewte den Weihnachtsmann. Dieser bekräftigte seine Version der Geschichte, wonach er dem Jungen nur einen Klaps auf den Po gegeben habe und betonte, dass er Kinder nicht schlage. Es handle sich um eine Familientradition, er trete seit seiner Kindheit als Weihnachtsmann auf, auch in Krankenhäusern, und ein solcher Vorfall sei noch nie vorgekommen. Die Stadtverwaltung, bei der der Mann fest angestellt ist, teilte mit, dass er bis zur Klärung des Sachverhalts nicht mehr als Weihnachtsmann auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt arbeiten wird.
Die Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) zitiert den Mann ebenfalls mit der Aussage, er habe dem Jungen nicht ins Gesicht geschlagen. Er habe sich aufgrund von Blutdruckproblemen ein Medikament aus seinem Auto holen wollen, als die Mutter mit ihrem Sohn erneut auf ihn zukam. Der Junge habe ihm wieder die Zunge herausgestreckt und ihn als „doof“ bezeichnet, woraufhin er ihm einen „Klaps“ gegeben habe. Dies sei in seiner Position, kniend vor dem Kind, gar nicht anders möglich gewesen. Die Mutter möchte sich laut Polizei zum Schutz ihres Sohnes nicht öffentlich äußern.
Auch die Bild (bild.de) berichtet über den Vorfall und die Aussagen des Weihnachtsmannes. Dieser beteuert, dass der Schlag mit der Rute nicht gezielt ins Gesicht des Kindes ging, sondern ein Klaps auf den Po war, nachdem dieser ihm mehrfach die Zunge herausgestreckt hatte. Er betonte erneut seine 55-jährige Tätigkeit als Weihnachtsmann und die damit verbundene Familientradition. Er habe sich einen Anwalt genommen.
Die Neue Westfälische (nw.de) zitiert den Weihnachtsmann: Er habe nichts Falsches getan, sondern dem Jungen lediglich angedeutet, ihm mit der Rute auf den Hintern zu hauen, nachdem dieser ihm die Zunge herausgestreckt und ihn als "doof" bezeichnet habe. Daraufhin hätten die Mutter und zwei weitere Frauen wütend auf ihn eingeredet und ihn verfolgt.