Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mahnt einen stärkeren Jugendschutz beim Verkauf von E-Zigaretten, insbesondere im Internet, an. Wie die Verbraucherzentrale in Stuttgart mitteilte, werden in zahlreichen Online-Shops die gesetzlichen Vorgaben zum Jugendschutz missachtet. Obwohl der Verkauf an Minderjährige unter 18 Jahren verboten ist, führen viele Anbieter keine ausreichenden Alterskontrollen durch. „Teils fand weder beim Aufrufen der Website noch bei der Bestellung eine Alterskontrolle statt“, wird Heike Silber von der Verbraucherzentrale in einem dpa-Bericht vom 18. November 2024 zitiert (ZEIT ONLINE).
Ein weiterer Kritikpunkt der Verbraucherschützer sind die überhöhten Füllmengen bei Einweg-E-Zigaretten, sogenannten Vapes. Erlaubt sind maximal zwei Milliliter, doch einige Shops bieten illegale Vapes mit bis zu 18 Millilitern an. „Diese Produkte sind bei uns überhaupt nicht zugelassen und somit illegal“, so Silber laut dpa. Der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) bestätigt diese Problematik und weist in einer Pressemitteilung vom 19. September 2024 auf die Gefahren von illegalen Vapes für den Jugend- und Verbraucherschutz hin (VdeH).
Die Verbraucherzentrale hat die Verstöße bereits abgemahnt, stößt bei der Rechtsverfolgung jedoch auf Schwierigkeiten. Viele Unternehmen wechseln ihre Adresse oder die Identität des Eigentümers, um sich den Konsequenzen zu entziehen. „Somit ist es manchmal kaum möglich herauszufinden, wer hinter einem Shop steckt“, erklärt Silber. Abmahnungen und Urteile können dann nicht zugestellt werden. Ähnliche Schwierigkeiten beschreibt der VdeH, der auf die Notwendigkeit strikterer Kontrollen und empfindlicher Strafen hinweist, um den Schwarzmarkt einzudämmen.
E-Zigaretten, auch Vapes oder E-Shishas genannt, funktionieren durch das Erhitzen von Flüssigkeiten, deren Dampf inhaliert wird. Im Vergleich zu herkömmlichen Tabakzigaretten werden zwar weniger Schadstoffe freigesetzt, gesundheitliche Risiken bestehen aber dennoch. Mediziner raten daher vom Konsum ab und empfehlen Rauchern, komplett aufzuhören, anstatt auf E-Zigaretten umzusteigen. Wie die Tagesschau am 7. August 2024 berichtete, warnt auch der Drogenbeauftragte vor den Risiken von E-Zigaretten, insbesondere für Jugendliche, und fordert weitere Verbote (Tagesschau).
Neben dem Jugendschutz kritisiert die Verbraucherzentrale Hamburg auch die Umweltbelastung durch Einweg-E-Zigaretten. In einem Artikel vom 10. November 2023 wird auf die Verschwendung wertvoller Ressourcen und die unsachgemäße Entsorgung hingewiesen, die zu Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren führt (Verbraucherzentrale Hamburg).
Auch stern.de berichtete am 18. November 2024 über die Mahnung der Verbraucherzentrale zum Jugendschutz bei E-Zigaretten und zitiert Heike Silber, die die mangelnden Alterskontrollen kritisiert (stern.de). Insidebw.de griff das Thema ebenfalls am 18. November 2024 auf und berichtete über illegale Füllmengen, fehlende Alterskontrollen und irreführende Werbung (insidebw.de).
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