10.12.2024
Winterwahlkampf 2025 Strategien und Herausforderungen in Bayern

Bundestagswahlkampf im bayerischen Winter: Abschied von der Bierzelt-Rhetorik

Die vorgezogene Bundestagswahl im Februar 2025 zwingt die bayerischen Parteien, ihre Wahlkampfstrategien anzupassen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, entfällt die übliche Bierzelt-Rhetorik aufgrund fehlender Volksfeste im Winter. Digitale Kanäle und alternative Formate gewinnen an Bedeutung. Die kalte Jahreszeit stellt die Parteien vor neue Herausforderungen. Laut Süddeutscher Zeitung setzt SPD-Generalsekretärin Ruth Müller auf wärmende Werbegeschenke wie Schals und Getränke wie Tee und Kinderpunsch an den Wahlständen. Auch Hausbesuche werden in Erwägung gezogen, da die Wähler im Winter eher zuhause anzutreffen sind. FDP-Chef Martin Hagen sieht den Online-Wahlkampf als zentralen Bestandteil, da bei Kälte und Schnee weniger Menschen im Freien unterwegs sind. Der BR spricht in einem Beitrag vom "Glühwein-Wahlkampf" als Ersatz für die traditionelle Bierzelt-Atmosphäre. Die kurze Vorbereitungszeit bis zur Wahl im Februar stellt die Parteien vor logistische Probleme. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, müssen Plakate teilweise vorbestellt werden, bevor die Kampagnen endgültig feststehen. Einige Parteien, die ihre Landeslisten ursprünglich erst im Sommer 2025 wählen wollten, geraten nun unter Zeitdruck. Auch der Zeitraum für die Briefwahl wird voraussichtlich kürzer ausfallen, wie die Staatskanzlei laut Süddeutscher Zeitung mitteilt. Der BR berichtet, dass Briefwählern voraussichtlich nur etwa zwei Wochen zur Verfügung stehen werden. Der Verzicht auf die Bierzelt-Atmosphäre bietet laut Süddeutscher Zeitung auch die Chance auf einen inhaltlich stärkeren Wahlkampf. Ruth Müller (SPD) sieht die Möglichkeit, "abseits von Masskrügen und Stammtischparolen inhaltlich über Politik zu diskutieren". Sie plant Townhall-Veranstaltungen mit prominenten SPD-Politikern wie Olaf Scholz und Lars Klingbeil. Die CSU, die traditionell stark auf Volksfeste setzt, muss sich laut Süddeutscher Zeitung neue Formate überlegen. CSU-Generalsekretär Martin Huber betont die Bedeutung von Social Media und den CSU-Neujahrsempfängen als Wahlkampfbühnen. Die Stimmung im Land ist laut Süddeutscher Zeitung angespannt. Ruth Müller möchte daher kurz vor Weihnachten eine unnötige Polarisierung vermeiden. Auch Martin Hagen plant, erst im Januar richtig in den Wahlkampf einzusteigen. Ein Videobeitrag von "Kontraste" auf Facebook analysiert die Stimmung nach dem Bruch der Ampelkoalition und zeigt die Herausforderungen für die Parteien vor der Neuwahl. Ein Artikel der Morgenpost aus dem Jahr 2008, der den damaligen Landtagswahlkampf in Bayern analysiert, verdeutlicht, dass auch in der Vergangenheit die Suche nach einem zentralen Wahlkampfthema die Parteien vor Herausforderungen stellte. Damals kritisierte der Parteienforscher Michael Weigl, dass es keiner Partei gelungen sei, die Wähler mit einem klaren Thema zu mobilisieren.

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