5.12.2024
Wohngipfel und Mietendeckeldebatte

Wohnkostenbelastung steigt für viele Deutsche

Immer mehr Menschen in Deutschland kämpfen mit den steigenden Wohnkosten. Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Verian im Auftrag der Partei Die Linke, die Ende November mit 1.015 Teilnehmern durchgeführt wurde und deren Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, geben 40 Prozent der Bundesbürger an, sich durch die hohen Miet- oder Eigentumskosten stark bis sehr stark belastet zu fühlen. Die Nebenkosten für Energie und Wasser stellen sogar für mehr als die Hälfte der Befragten eine erhebliche Belastung dar. (https://www.zeit.de/news/2024-12/05/teures-wohnen-40-prozent-fuehlen-sich-belastet).

Die hohen Wohnkosten, besonders in den Großstädten, sind ein anhaltendes Problem. Gleichzeitig bleibt der Neubau von Wohnungen hinter den angestrebten Zielen zurück. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat deshalb zu einem erneuten „Wohngipfel“ eingeladen, um Lösungsansätze zu diskutieren. Dieser findet laut Tagesspiegel am Donnerstag statt. (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mieten-und-finanzierung-teures-wohnen-40-prozent-fuhlen-sich-belastet-12822263.html).

Großer Zuspruch für einen Mietendeckel

Die Umfrage belegt auch eine breite Unterstützung für einen bundesweiten Mietendeckel. Über alle Parteigrenzen hinweg sprachen sich 73 Prozent der Befragten für eine solche Regelung aus. So befürworteten 100 Prozent der befragten Linken-Anhänger, 86 Prozent der SPD-Anhänger, 74 Prozent der AfD-Anhänger, 61 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und 55 Prozent der FDP-Anhänger die Einführung eines Mietendeckels. Die Zustimmung in Ostdeutschland liegt bei 80 Prozent, in Westdeutschland bei 72 Prozent. (Stern: https://www.stern.de/wirtschaft/news/mieten-und-finanzierung--teures-wohnen---40-prozent-fuehlen-sich-belastet-35284570.html).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wenden die Deutschen durchschnittlich 25,2 Prozent ihres Einkommens für Wohnen auf. 13 Prozent der Bevölkerung gelten als „überbelastet“, weil sie mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten ausgeben. In „armutsgefährdeten Haushalten“ steigt dieser Anteil sogar auf 43,2 Prozent.

Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Umfrage der Linken wider: In Haushalten mit einem Netto-Einkommen von unter 1500 Euro fühlen sich 70 Prozent der Befragten stark durch die Wohnkosten belastet. Mieter sind mit 49 Prozent generell stärker betroffen als Eigentümer mit einem Drittel.

Kritik an der Regierungspolitik im Wohnungsbereich

Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Linken-Fraktion im Bundestag, kritisiert die Wohnungspolitik der Bundesregierung scharf und wirft ihr vor, die Bürgerinnen und Bürger im Stich zu lassen. Sie verweist auf das Beispiel Berlin, wo ein Mietendeckel die Mieten wirksam gesenkt habe. Die Linke sieht das Thema Wohnen als eines der zentralen Wahlkampfthemen. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) übt Kritik an der gescheiterten Koalition aus SPD, Grünen und FDP. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell bemängelt die mangelnde Umsetzung zentraler Punkte des Koalitionsvertrags und sieht die FDP als Vertreterin der Vermieterinteressen. (BörsenNEWS: https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/dpa/teures-wohnen-40-prozent-fuehlen-sich-belastet/4634510/).

Quellen:

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