24.10.2024
Zeitumstellung und ihre Auswirkungen auf Schüler

Müde Schüler: Lehrer fordern Abschaffung der Sommerzeit

Die halbjährliche Zeitumstellung sorgt wieder für Diskussionen, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf Schüler. Lehrerverbände, darunter der Verband Bildung und Erziehung in Hessen, fordern die Abschaffung der Sommerzeit. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, begründen sie dies mit der Belastung, die die Zeitumstellung für den Organismus darstellt, und dem Stress, der in Familien mit Schulkindern entsteht.

Stefan Wesselmann, Leiter einer Grundschule im Landkreis Offenbach und Landesvorsitzender des Verbands, beobachtet bei seinen Schülern nach der Zeitumstellung häufig Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. „Man merkt es den Kindern an“, wird er in der F.A.Z. zitiert.

Die Forderung nach Abschaffung der Zeitumstellung ist nicht neu. Bereits 2019 sprach sich das EU-Parlament mit großer Mehrheit dafür aus. Allerdings konnten sich die Mitgliedsstaaten bisher nicht auf eine einheitliche Regelung einigen, ob dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll.

Der Verband Bildung und Erziehung Hessen plädiert für eine Rückkehr zur Winterzeit, da dies aus Sicht des Verbands besser zum Tagesablauf von Schülern passt. Wesselmann betont, dass bei Abschaffung der Winterzeit Kinder im Winter länger im Dunkeln zur Schule gehen müssten.

Auch Schlafmedizinerin Barbara Schneider betont die negativen Auswirkungen der Zeitumstellung auf Kinder. Gegenüber der F.A.Z. erklärt sie, dass Kinder ihren Schlafrhythmus nicht so leicht anpassen können wie Erwachsene. Die innere Uhr richte sich nach dem Licht, die Zeitumstellung sei „sehr artifiziell“ und führe zu Stress für den Körper.

Die Debatte um die Abschaffung der Zeitumstellung ist also eng mit der Frage nach dem natürlichen Biorhythmus und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen verknüpft. Ob und wann eine Entscheidung auf europäischer Ebene getroffen wird, bleibt abzuwarten.

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