Die anhaltende Popularität des maskierten Rächers Zorro, der die Unterdrückten verteidigt, ist bemerkenswert. Seit Johnston McCulleys Romandebüt "The Curse of Capistrano" im Jahr 1919, wie die FAZ berichtet, prägt der Held mit Mantel, Degen und Maske die kulturelle Landschaft. Die aktuelle politische Situation, die oft von Korruption und staatlicher Kontrolle geprägt ist, könnte die Sehnsucht nach einer Figur wie Zorro zusätzlich verstärken.
Derzeit liefern sich diverse Streamingdienste einen Wettlauf um die beste Zorro-Adaption. Neben einer von Amazon Prime produzierten Serie, die in Deutschland noch nicht verfügbar ist, und einer geplanten Disney+-Version mit Wilmer Valderrama, hat Paramount+ eine französische Serie mit Jean Dujardin in der Hauptrolle im Programm. Diese setzt, laut FAZ, auf Selbstironie und Humor.
Dujardin spielt den doppelten Helden Diego de la Vega alias Zorro mit einer Mischung aus Vornehmheit und Zerstreutheit. Als gebildeter Adliger, der nach seinem Studium in Spanien zurückkehrt, versucht er zunächst, mit Vernunft und Aufklärung gegen die Banditen in Los Angeles vorzugehen. Seine idealistischen Vorstellungen treffen jedoch auf die harte Realität des Wilden Westens.
Dass Mantel-und-Degen-Geschichten auch im Theater weiterhin Anklang finden, beweisen die Burgfestspiele Jagsthausen, die in der Vergangenheit bereits Klassiker wie "Die drei Musketiere" und "Götz von Berlichingen" aufgeführt haben. Valerija Laubach, bekannt für ihre Rolle der Inez in einer früheren Zorro-Inszenierung, kehrte in der Spielzeit 2018 als Adelheid von Walldorf auf die Bühne der Götzenburg zurück. Dies zeigt, wie die Figur des Zorro, ob im Film, im Fernsehen oder auf der Bühne, immer wieder neu interpretiert und dem Publikum präsentiert wird.
Zorros Geschichte, die im Los Angeles des 19. Jahrhunderts gegen Korruption und Ungerechtigkeit kämpft, scheint zeitlos relevant. Ob als ernsthafter Held oder komische Figur, Zorro bleibt ein Symbol für den Kampf gegen Unterdrückung und die Hoffnung auf eine gerechtere Welt.