Die ländlichen Räume in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die durch demografische Veränderungen, wirtschaftliche Umstrukturierungen und den Wandel in der Mobilität geprägt sind. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben verschiedene Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen und Thüringen, Förderprogramme ins Leben gerufen, die auf die Stärkung und Entwicklung von Dörfern abzielen. Diese Programme stellen erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Lebensqualität in ländlichen Regionen zu verbessern und die soziale Infrastruktur zu stärken.
In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung im Jahr 2024 insgesamt 18 Millionen Euro für die Dorfentwicklung bereitgestellt. Diese Mittel sollen insbesondere zur Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und verkehrlichen Infrastruktur in den Dörfern eingesetzt werden. Ministerin Silke Gorißen betonte die Bedeutung der ländlichen Räume für rund neun Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen und hob hervor, dass die Investitionen dazu beitragen sollen, die Attraktivität und Lebensqualität in diesen Regionen zu erhöhen.
Gefördert werden unter anderem Projekte wie die Errichtung von Dorfgemeinschaftshäusern, die Sanierung von Dorfplätzen und die Schaffung von Freizeitmöglichkeiten wie Boule- und Skateranlagen. Auch die barrierefreie Umgestaltung von Mehrfunktionshäusern sowie die Entwicklung von IT-Lösungen zur Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum sind Teil des Programms. Die Anträge können bis zum 15. April 2024 über die Bezirksregierungen eingereicht werden.
In Thüringen wird die Dorfentwicklung ebenfalls stark gefördert. Im Jahr 2024 wurden 34 Gemeinden und Ortsteile als neue Förderschwerpunkte anerkannt, was eine bedeutende Unterstützung für die dörfliche Infrastruktur darstellt. Insgesamt stehen jährlich rund 30 Millionen Euro für die Dorfentwicklung zur Verfügung, die sowohl vom Land als auch von Bund und EU bereitgestellt werden. Diese Mittel sollen insbesondere in Projekte fließen, die den sozialen Zusammenhalt stärken und die Grundversorgung in den Dörfern verbessern.
Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Susanna Karawanskij, betonte die Wichtigkeit dieser Fördermittel für die Schaffung attraktiver Lebensbedingungen in den Dörfern. Die Gelder können für die Sanierung von Gebäuden, den Ausbau von Kindergärten und Jugendclubs sowie für die Schaffung von öffentlichen Treffpunkten verwendet werden. Die Anerkennung der Förderschwerpunkte gilt für den Zeitraum von 2025 bis 2029, was den Gemeinden die Möglichkeit gibt, langfristig zu planen und zu investieren.
Dorfentwicklungsprogramme sind entscheidend für die Sicherung der Lebensqualität in ländlichen Regionen. Sie bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch einen Rahmen für die Umsetzung von Projekten, die das dörfliche Leben bereichern. Durch die Förderung von Gemeinschaftseinrichtungen und die Verbesserung der Infrastruktur wird nicht nur die Attraktivität der Dörfer gesteigert, sondern auch der soziale Zusammenhalt gestärkt.
Die Programme zielen darauf ab, die Dörfer als Lebens- und Arbeitsorte wieder interessanter zu gestalten. Dies geschieht durch die Förderung von Projekten, die sowohl die bauliche als auch die soziale und kulturelle Entwicklung der Dörfer unterstützen. Die Schaffung von modernen Wohnformen, die Verbesserung der dörflichen Infrastruktur und die Förderung kultureller Angebote sind nur einige der Maßnahmen, die in den Fokus der Förderprogramme rücken.
Die finanziellen Mittel, die für die Dorfentwicklung bereitgestellt werden, sind ein wichtiger Schritt zur Stärkung ländlicher Räume in Deutschland. Sie ermöglichen es Gemeinden, ihre Infrastrukturen zu verbessern, soziale Treffpunkte zu schaffen und die Lebensqualität ihrer Bewohner zu erhöhen. Die Anerkennung neuer Förderschwerpunkte in verschiedenen Bundesländern zeigt, dass die ländliche Entwicklung ernst genommen wird und dass es Bestrebungen gibt, die Dörfer als lebendige und attraktive Orte zu erhalten. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die gesteckten Ziele zu erreichen und die Herausforderungen des ländlichen Raums anzugehen.
Quellen: Zeit Online, Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Thüringer Ministerium für Infrastruktur.
