Der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druckmaschinen plant, an seinem Hauptstandort Wiesloch-Walldorf rund 450 Stellen sozialverträglich abzubauen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet (ZEIT ONLINE), sind von der Reduzierung etwa 450 der rund 4.000 Arbeitsplätze betroffen. Der Mannheimer Morgen (Mannheimer Morgen) präzisiert die Anzahl der Mitarbeiter am Standort mit rund 4.000 und erwähnt, dass der Konzern auf Fluktuation und altersbedingte Ausscheidungen setzt. Darüber hinaus sollen Mitarbeitern, die vorzeitig ausscheiden möchten, „selektive Lösungen“ angeboten werden. Der Stellenabbau betrifft sowohl die Produktion als auch die Verwaltung und das Management. Am Standort Wiesloch-Walldorf gab es bereits in der Vergangenheit Personalreduzierungen.
Die Maßnahme ist Teil eines „Zukunftsplans zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit“, der in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der IG Metall erarbeitet wurde. Ziel ist es, die Personalkosten in den nächsten drei Geschäftsjahren um über 100 Millionen Euro zu reduzieren. stern.de (stern.de) berichtet ebenfalls über die geplanten Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 rechnet das im SDax notierte Unternehmen laut Reuters (Reuters) allerdings zunächst mit Einmalbelastungen in Höhe von 30 Millionen Euro. Vorstandschef Jürgen Otto begründet den Stellenabbau mit der Notwendigkeit, Kosten zu senken und Investitionen zu ermöglichen. Der Stellenabbau soll sozialverträglich gestaltet werden, unter anderem durch Frühverrentungen und freiwillige Abkommen. Für die verbleibenden 3.500 Mitarbeiter am Standort Wiesloch-Walldorf besteht eine Standortgarantie bis Ende 2028. Der „Zukunftsplan“ könnte auch als Modell für andere deutsche Standorte dienen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) (FAZ) berichtet, dass sich die Geschäftslage der Heidelberger Druckmaschinen AG zwar verbessert hat, das Unternehmen aber dennoch mit den Mitarbeitern über Einsparungen verhandelt. Vorstandsvorsitzender Jürgen Otto strebt eine Einigung noch im Dezember an. Als Begründung wird angeführt, dass das Verhältnis von Umsatz zu Personalkosten nicht mehr stimme und zukünftige Lohnerhöhungen kompensiert werden müssten. Marketscreener (Marketscreener) bestätigt, dass die Heidelberger Druckmaschinen AG die Lohnkosten im Visier hat und plant, künftige Lohnsteigerungen auszugleichen. Im vergangenen Geschäftsjahr lagen die Personalkosten bei rund 800 Millionen Euro, was etwa einem Drittel des Umsatzes entspricht. Mehr als die Hälfte der Personalkosten entfällt auf Deutschland, ein Großteil davon auf den Standort Wiesloch-Walldorf.
InvestmentWeek (InvestmentWeek) erinnert daran, dass bereits im Juli 2024 Pläne zur Senkung der Personalkosten ohne Stellenabbau vorgestellt wurden. Diese sahen vor, die Einsparungen in einen "Zukunftsfonds" fließen zu lassen, um Investitionen, vor allem im IT-Bereich, zu ermöglichen. Der neue Vorstandschef Jürgen Otto betonte damals, dass Lohnerhöhungen nicht mehr ohne Weiteres an die Belegschaft weitergegeben werden könnten und sprach sich für ein leistungsorientiertes Vergütungsmodell aus. Ergebnisse der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern wurden für den Herbst erwartet.
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