8.12.2024
Mehrsprachige Hilfe im Vogelsberger Rettungsdienst

Sprachliche Brückenbauer im Vogelsbergkreis: Migranten helfen im Rettungsdienst

Ein innovatives Projekt im Vogelsbergkreis setzt auf die Sprachkenntnisse von Migranten, um die Kommunikation zwischen Rettungskräften und nicht-deutschsprachigen Patienten in Notfällen zu erleichtern. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, dolmetschen und vermitteln Freiwillige bei Einsätzen zwischen Sanitätern, Patienten und deren Angehörigen. Kreisbrandmeister Björn Preuß-von Brincken, Initiator des Projekts, erklärt, dass die Freiwilligen neben Deutsch auch ihre jeweilige Muttersprache fließend beherrschen (Quelle: Zeit Online, 8. Dezember 2024).

Die Sprachmittler werden nicht direkt vor Ort eingesetzt, sondern telefonisch von der Leitstelle zugeschaltet. Dadurch können sie Notärzten, Rettungssanitätern und Patienten bei der Verständigung helfen. Nach über einem Jahr Vorbereitung und Schulung der Freiwilligen ist das Projekt seit September aktiv. Aktuell engagieren sich rund 20 Personen als Sprachmittler (Zeit Online, 8. Dezember 2024).

In anderen Kommunen, wie zum Beispiel Arnsberg, existieren bereits ähnliche Ansätze. Dort kommen mehrsprachige Notfall-Wörterbücher oder sogar Apps zum Einsatz, die Übersetzungen in verschiedene europäische Sprachen sowie Sprachen wie Arabisch und Türkisch anbieten, oft unterstützt durch Bilder und Piktogramme (BoJournal). Die wachsende sprachliche Vielfalt in deutschen Städten, wie beispielsweise in Bochum mit über 70.000 Einwohnern mit Migrationshintergrund, verdeutlicht den Bedarf an solchen Hilfsmitteln.

Die Einbindung von Migranten in den Rettungsdienst ist nicht nur eine wertvolle Unterstützung für die Einsatzkräfte, sondern bietet den Migranten auch die Möglichkeit, sich aktiv gesellschaftlich zu engagieren. Die sprachliche Unterstützung in Notfallsituationen trägt dazu bei, dass alle Patienten, unabhängig von ihren Sprachkenntnissen, optimal medizinisch versorgt werden können.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bietet mit dem Programm "StarthilfePlus" Rückkehrern in über 40 Ländern Unterstützung bei der Reintegration. Das Programm umfasst unter anderem finanzielle Hilfen, Unterstützung bei der Wohnungssuche und medizinische Versorgung (BAMF). Dieses Beispiel zeigt die Bedeutung von interkulturellen Kompetenzen und Sprachkenntnissen in verschiedenen Bereichen.

Quellen:

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